Das Darmstädter Architekturbüro Schubert & Seuß und Designer Piet Hein Eek spielen mit der Geschichte und den erhaltenen Industrieobjekten der Ruhrorter Werft im Frankfurter Osten.
Die Architekten Stefan Seuß und Karl Schubert sind die kreativen Köpfe des Architekturbüros Schubert & Seuß in Darmstadt. In ihren Projekten verschmelzen Architektur und Innenarchitektur zu einer Einheit – geradlinig, leidenschaftlich und funktional. Material- und Farbkompositionen, Kontraste von Oberflächen und Strukturen, Licht und Schatten sowie der Bezug zum Außenraum sind bei der Umsetzung wichtige Bestandteile des Konzeptes. Das Darmstädter Architekturbüro konnte sich mit seinem Entwurf für das Hafenlokal an der Ruhrorter Werft im von der Stadt Frankfurt international ausgeschriebenen Wettbewerb durchsetzen.
Die Ruhrorter Werft entstand 1910 als Teil des Osthafens und wurde bis in die 1980er Jahre betrieben. Hauptsächlich wurde hier Kohle umgeschlagen. Für das Be- und Entladen der Schiffe war die Werft mit 13 Kränen ausgestattet, die bis weit ins Hafenbecken hineinragten und auf Schienen am Mainufer entlangfuhren. Zwei Hafenkräne sind erhalten. Noch heute ist die Werft in direkter Nähe zum Fluss, der Nachbarschaft zur ehemaligen Großmarkthalle und dem Industriequartier Ostend geprägt von ihrer industriellen Vergangenheit und mittlerweile ein Denkmal der Frankfurter Industrie- und Hafengeschichte.
Ziel der Stadtplanung und Erweiterung des Sanierungsgebietes Ostendstraße war es, das gesamte benachbarte Werftgelände zu einer hochwertigen Grünanlage zu entwickeln, die das Mainufer qualitativ aufwertet, den Freizeit- und Erholungswert des Ostends erhöht. Dazu gehört nach dem Willen der Stadt Frankfurt auch ein gastronomisches Projekt und Konzept, das diesen Anspruch unterstreicht. Vorgabe für Architekten und Betreiber: Gebäude und gastronomisches Konzept des Oosten müssen der exponierten Stellung Rechnung tragen und für ein breites, urbanes Publikum attraktiv sein. Schubert & Seuß inszenieren diese exponierte Lage mit einem Entwurf, der sich dem industriell-historisch geprägten Standort mit dem Thema „Inszenierung offener Bühnen“ nähert.
Mit dem Oosten ist ein Bauwerk entstanden, das auf drei Niveaus „Bühnen“ für seine Besucher bietet und nicht sich, sondern auf eindrucksvolle Weise die Ruhrorter Werft als geschichtsträchtigen Ort im Frankfurter Osthafengebiet inszeniert. Im Innen- wie Außenbereich lässt sich das Gebäude erleben, bespielen, bewirten und schafft alle Voraussetzungen, dass sich der Gastronomie-Standort zu einem prägnanten Anlauf- und Treffpunkt in der nachindustriellen Flusslandschaft entwickeln kann. Charakteristisch ist ein Wechsel von offenen und geschlossenen Wand- und Deckenflächen, wobei die Offenheit des Baukörpers dominiert.
Durch einen hohen Anteil an transparenter Verglasung wird der freie Blick in jeweils unterschiedliche Richtungen ermöglicht. Die raumhohen Verglasungen lassen sich bei schönem Wetter großflächig öffnen. Die Umgebung ist von den verschiedenen Geschossebenen aus sichtbar und erlebbar. Schiebetüren, Stege und Glasfronten machen die Übergänge von innen nach außen und umgekehrt fließend. Durch die Verbindung des Baukörpers mit der öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform, die auf der Kranbahn eines der sanierten Hafenkräne entstand, ergibt sich eine funktionale Symbiose des Baukörpers mit dem Industriedenkmal. Alte Dinge und Gebäude neu zu beleben, entspricht auch dem Prinzip der sinnvollen Wiederverwertung, das allen Entwürfen des niederländischen Möbel-Designers Piet Hein Eek zugrunde liegt, der für das Oosten das Interieur geschaffen hat.
Öffnungszeiten Oosten – Realwirtschaft am Main: Mo-Do 10-24, Fr 10-1, Sa 9-1, So 9-24 Uhr
Parkmöglichkeiten: Parkplätze am Ostbahnhof, Parkhaus Sonnemannstraße (VHS-Tiefgarage)
ÖPNV: Haltestellen Zobelstraße und Ostbahnhof/Sonnemannstraße
Oosten – Realwirtschaft am Main, Inhaber Thomas Klüber, Eyssenstraße 4, 60314 Frankfurt am Main
www.oosten-frankfurt.de
Gastronomie
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Oosten – Realwirtschaft am Main Thomas Klüber
Thomas Klüber
Weißadlergasse 6
60311 Frankfurt
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