Diese nachfolgenden Tips dazu gibt BILD-Online.
Betrüger bieten Käufern von Schrottimmobilien meist eine Beratung „aus einer Hand“ an. Sie versprechen, sich um alles zu kümmern – vom Kreditantrag bei der Bank bis zum Notartermin. In der Regel haben die Opfer so gut wie keinen Kontakt zur Bank, dem Notar oder dem Verkäufer. Die „Beratung“ übernimmt allein der Vermittler mit seinen Mitarbeitern.
Tipp: Seien Sie skeptisch, wenn man Ihnen alle Schritte zur eigenen Immobilie abnehmen will. Vor allem auf eine Prüfung aller Unterlagen und Verträge sollten Sie nicht verzichten.
Oft beginnt es mit einer Annonce im Internet oder der Tageszeitung, dem Anruf eines „Beratungsunternehmens“ oder auch dem Tipp eines Freundes. Immer geht es um ein sehr lohnendes Angebot. Etwa ein Steuersparmodell, dessen Clou der Erwerb einer Immobilie ist. Ein echtes Schnäppchen, an dem sehr viele interessiert seien. Man müsse sich also möglichst schnell entscheiden.
Tipp: Lassen Sie sich nicht drängen, und geben Sie Gehaltsnachweise oder Steuerbescheide nicht vorzeitig heraus. Auch von angeblichen Doktortiteln der Berater oder von schicken Büros sollte man sich nicht blenden lassen.
Oft haben die Betrüger es mit Verbrauchern zu tun, deren Nettoeinkommen bei 1000 bis 2000 Euro liegt. Das Versprechen einer Finanzierung ohne Eigenkapital ist also verführerisch. Angeblich lässt sich der Kredit allein durch die Mieteinnahmen bedienen. Außerdem wird eine hohe Wertsteigerung der Wohnung versprochen.
Tipp: Das Angebot einer Finanzierung ohne Eigenkapital ist unseriös. Käufer sollten mindestens 20 Prozent des Kaufpreises und der Nebenkosten aus eigenen Mitteln bestreiten können.
Die Kaufnebenkosten und besonders die Vermittlerprovision werden häufig verschleiert und sind im Kaufpreis versteckt. Dabei liegt allein die Provision der Betrüger selten unter 25 bis 35 Prozent. So kommen Kaufpreise zustande, die schnell beim Doppelten des tatsächlichen Immobilienwertes liegen.
Tipp: Die Nebenkosten für den Notar, die Grunderwerbssteuer etc. müssen genauso klar erkennbar sein wie die Makler- bzw. Vermittlercourtage. Die sollte übrigens bei max. drei bis sechs Prozent des Kaufpreises liegen.
Schrottimmobilien müssen nicht wie Bruchbuden aussehen – ganz im Gegenteil. Anders als in den Fällen der 1980er- und 1990er-Jahre zeigen die Betrüger ihren Kaufinteressenten die Wohnungen inzwischen gerne. Häufig stammen die Appartements aus einer Zwangsversteigerung, werden oberflächlich saniert (sog. Pinselsanierung) und überteuert verkauft. Auf den ersten Blick sehen die Wohnungen sehr gut aus und sind oft sogar vermietet.
Tipp: Entscheidend ist, den wahren Wert der Immobilie herauszufinden. Recherchieren Sie zum Beispiel auf Immobilien-Webseiten wie Immoscout.de oder Immonet.de, was Wohnungen ähnlicher Größe und in der gleichen Lage in etwa wert sind. Helfen kann auch der jährliche Immobilienpreisspiegel des Immobilienverbands Deutschland (IVD).
Manche Vermittler bieten neben dem Immobilienkauf gleich noch den Abschluss eines Bausparvertrags oder einer Lebensversicherung an. Natürlich wird auch dafür eine völlig überhöhte Provision fällig. Das treibt die Gewinnspanne der Betrüger weiter nach oben.
Tipp: Hier werden Verträge gekoppelt, die nichts miteinander zu tun haben. Das ist selten seriös – es geht allein um die Provision.
Um den Kauf so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen, hat der Vermittler gleich einen Notar zur Hand. Der hat oft auch kurzfristig oder zu später Stunde Zeit. Der Notar ist verpflichtet zu fragen, ob der Käufer den Vertragsentwurf schon 14 Tage vor dem Termin erhalten hat. Oft schwören die Vermittler ihre Opfer darauf ein, die Frage wahrheitswidrig mit „Ja“ zu beantworten. Eine weitere beliebte Masche der Betrüger: Den Käufern wird vorgegaukelt, der Notar beurkunde nur ihr Interesse am Kauf. In Wirklichkeit wird der Vertrag wirksam.
Tipp: Vertrauen Sie nicht auf die Seriosität des Notars. Es gibt in der Branche einige schwarze Schafe, die an Schrottimmobilien mitverdienen.