Ob dem so ist, wird man sicherlich erst in den nächsten Wochen und Monaten erfahren, denn zunächst einmal wird wohl der Insolvenzantrag geprüft werden, ob überhaupt so viel Masse da ist, die die Kosten des Verfahrens abdecken würden. Parallel dazu werden sich natürlich jetzt Heerscharen von Rechtsanwälten auf den Klageweg gegen Vermittler der Immobilien und natürlich die APO Bank machen. Das ganz normale Prozedere bei solch einer großen Insolvenz mit möglicherweise hunderten von geschädigten Immobilienerwerbern. Im Unternehmen LICON wird nichts mehr zu holen sein, also wird man sich an den starken in der „Nahrungskette halten“, das dürfte so mancher Vertrieb sein, aber auch an vorderster Stelle die Apotheker und Ärztebank.
Bei der APO Bank vermuten einige Rechtsanwälte sogar den Tatbestand des „verbundenen Geschäftes“, wenn dies ein Gericht in einem Prozess bejahen würde, sicherlich haftungsrechtliche Relevanz für die Apo Bank haben dürfte.
Aber auch so mancher Vermittler dürfte von dem einen oder anderen Anlegerschutzanwalt „Post“ bekommen.
Wir haben zu dem Vorgang mal den einen oder anderen Bauträger in Leipzig angerufen. Dort war nichts aber auch gar nichts von Schadenfreude zu spüren sondern von großem Nachdenken. Das ist nicht gut für den Immobilienstandort Leipzig, so ein nicht genannt wollender Gesprächspartner. LICON war in seinen Augen immer eines der TOP Adressen in der Bauträgerbranche in Leipzig, bis es eben dort zu Verwerfungen innerhalb der Gesellschafter kam. Ein anderer Gesprächspartner sieht eine Mitschuld auch bei der sächsischen Justiz, die sich seiner Meinung damals bei der Aktion gegen die Gesellschafter der LICON hat instrumentalisieren lassen. Hier war damals, zur Erinnerung, die INES (Sondergruppe der sächsischen Polizei) medienwirksam eingefallen bei dem Unternehmen. Genau das hatte einen verheerenden Imageschaden für das Unternehmen zur Folge. Herausgekommen ist dann bei dem gesamten Verfahren wenig, zumindest nichts, was eine solche Aktion mit diesem Medienspektakel nachvollziehbar gemacht hätte. Eine besondere Rolle soll dabei auch eine ehemalige Staatsanwältin gespielt haben, die das zur eigenen Profilierung genutzt haben soll. Gerüchte gibt es dazu in Leipzig derer viele und es wird sicherlich auch wieder das eine oder andere neue Gerücht geben in der Zukunft. Die jetzt eingereichte Insolvenz dürfte dafür ein guter Nährboden sein. Man kann nur hoffen, dass es nicht zu viele geschädigte Anleger gibt. Wir, das nur am Rande, haben angeblich von über 300 gehört.
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Thomas Bremer
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