Zu den am stärksten nachgefragten Städten zählen hierbei München, Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Stuttgart. Besonders junge Familien mit Kindern, die noch nicht über große Ersparnisse verfügen, haben massive Probleme bezahlbaren Wohnraum in ihrer „Wunschstadt“ zu finden. Die Masseneinwanderung seit 2015 wird laut Expertenmeinungen die Situation auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärfen, sollten von staatlicher Seite keine Maßnahmen ergriffen werden, um den sozialen Wohnungsbau verstärkter voranzutreiben und Wohnungen mit erschwinglichen Mieten zu bauen.
Im besonders stark frequentierten München zum Beispiel liegen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise derzeit bei 5.000 Euro. Die stark angestiegene Nachfrage auf dem gesamtdeutschen Immobilienmarkt hat auch dazu geführt, dass die Umsätze im Bereich Kaufimmobilien dauerhaft stagnieren, teilweise sogar zurückgehen. Bereits im Jahr 2014 ging der Verkauf von Immobilien in den besonders gefragten Städten um neun Prozent zurück. Der Hauptgrund hierfür ist, dass Anleger auf Grund der Preisentwicklungen eher zögerlich entscheiden.
Die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind im zweiten und dritten Quartal des Jahres 2016 im Vorjahresvergleich noch stärker angestiegen. Dies betrifft jedoch nicht nur die Großstädte. Da viele Immobiliensuchende auf Grund der hohen Preise in den zentralen Lagen auch bereit sind, längere Fahrtwege in Kauf zu nehmen, steigen auch die Immobilienpreise in kleinen Städten und Gemeinden kontinuierlich an.
Laut Informationen des Immobilienverbandes IVD nahmen die Preise für Eigentumswohnungen mit mittlerem Wohnwert 2016 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent zu. Die Preise für Einfamilienhäuser stiegen innerhalb eines Jahres nochmals um 1,1 Prozent.
Warum wird Sachsen immer beliebter?
Da viele Wohnraumsuchende in den alten Bundesländern keine erschwinglichen Angebote für Wohnungen und Häuser mehr finden, ist die Nachfrage nach Immobilien in Sachsen in den letzten paar Jahren stark angestiegen. Viele, besonders junge und flexible Menschen, entscheiden sich daher bewusst dazu, ihre Heimat in den alten Bundesländern zu verlassen und in den neuen Bundesländern ein neues Leben zu beginnen.
Da viele nationale und internationale Unternehmen und Konzerne in Sachsen ansässig sind und dementsprechend hier erfahrene und gut ausgebildete Facharbeiter dringend benötigt werden, gestaltet es sich nicht besonders schwierig, in Sachsen Fuß zu fassen. Dresden, Chemnitz und Leipzig sind außerdem typische Studentenstädte. Die Bevölkerungsstruktur ist daher auffallend bunt und jung. Da nicht nur die Wohnungssuche, sondern auch die Studienplatzsuche in den letzten Jahren nicht zuletzt auf Grund des doppelten Abiturjahrgangs und der Tatsache, dass sich immer mehr junge Menschen gegen eine klassische Berufsausbildung und für ein Hochschulstudium entscheiden, in den besonders stark nachgefragten Großstädten in den alten Bundesländern komplizierter geworden ist, zieht es immer mehr junge Menschen in die neuen Bundesländer: Hier sind die Preise für Wohnungen in den letzten Jahren zwar auch gestiegen, dennoch erschwinglich geblieben. Zudem gibt es eine Vielzahl attraktiver und moderner Hochschulen, die teilweise für Zulassungen nicht so enorme Hürden ansetzen, wie beispielsweise die besonders beliebten Universitäten in den alten Bundesländern.
Kaufpreise in Sachsen
Neue Eigentumswohnungen mit einem guten Wohnwert kosten derzeit in Leipzig im Durchschnitt 3.100 Euro pro Quadratmeter, in der sächsischen Landeshauptstadt 3.000 Euro pro Quadratmeter und in Chemnitz 1.800 Euro pro Quadratmeter. Baugrundstücke in guter Wohnlage kosten in Leipzig und in Dresden zwischen 200 bis 220 Euro pro Quadratmeter. Da Chemnitz aktuell noch nicht so stark nachgefragt ist, können hier noch Schnäppchen erworben werden. So liegt der Quadratmeterpreis für ein Baugrundstück hier bei durchschnittlich 80 Euro. Zum Vergleich: In München liegt der Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung zur Zeit bei 6.900 Euro, der Quadratmeterpreis für ein Baugrundstück aktuell bei 1.850 Euro.
Besonders auffällig in Bezug auf die Entwicklung von Immobilienpreisen ist das Beispiel Sachsen, da hier zwar einerseits die Bevölkerungszahl leicht rückläufig ist, die Immobilienpreise andererseits jedoch kontinuierlich ansteigen. In den letzten fünf Jahren konnte laut Experten eine Preissteigerung bei den Mietpreisen, bei den Preisen für Baugrundstücke und bei den Kaufpreisen für Häuser und Eigentumswohnungen von 22 Prozent festgestellt werden. Experten führen diese Entwicklung auf den Ausbau der Infrastruktur in Sachsen, vor allem in den stadtnahen Kommunen, zurück. Sachsen wird als neue potenzielle Trendmetropole angesehen, so dass hier die Preise bereits vor dem eigentlichen Boom steigen. Ein Beleg hierfür ist, dass zwar die Immobilienverkäufe in Sachsen seit Jahren stagnieren, in manchen Jahren sogar zurückgehen, die Immobilienpreise in der Folge jedoch nicht fallen. Besonders in den Großstädten Leipzig, Dresden und Chemnitz findet der überwiegende Handel des Bundeslandes Sachsen statt, so dass gerade hier die Preise massiv und kontinuierlich ansteigen. Besonders neu fertiggestellte und modern ausgestattete Wohnungen in der sächsischen Landeshauptstadt werden alle Voraussicht nach weiterhin teurer werden. Während im Jahr 2009 noch durchschnittlich 282.000 Euro für eine neue 150 Quadratmeter große Wohnung gezahlt werden mussten, waren es 2012 bereits 311.00 Euro. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis stieg innerhalb weniger Jahre von 2.120 Euro auf 2.455 Euro an.
Während die Immobilienpreise in den Großstädten Sachsens weiter ansteigen, fallen die Immobilienpreise in den ländlichen Gebieten des Bundeslandes stark. Besonders im Süden Sachsens werden rund 40 Prozent der angebotenen Ein- und Zweifamilienhäuser, die vor 1949 erbaut wurden, zu einem Preis von weniger als 50.000 Euro angeboten. Da jedoch kaum Arbeitsplätze in den entsprechenden Gegenden angeboten werden und der Ausbau der Infrastruktur ins Stocken geraten ist, können die Immobilien trotz der niedrigen Preise nur selten verkauft werden. Besonders im Kreis Mansfeld-Südharz und in der Region Eisleben-Sangerhausen-Hettstedt kam es in den vergangenen Jahren zu einem starken Preisverfall auf dem Immobilienmarkt. Derzeit können in den Regionen nicht selten Kaufimmobilien zu einem Quadratmeterpreis von lediglich 500 Euro erworben werden. Da Experten mit einem weiteren Rückgang der dortigen Bevölkerungszahl rechnen, wird sich die Situation in diesen Regionen weiter zuspitzen.
Im Durchschnitt werden laut Analysen von 1.380 örtlichen Gutachterausschüssen pro Jahr Immobilien im Wert von rund 5 Milliarden Euro in Sachsen verkauft. Im Vorjahresvergleich ergeben sich seit einigen Jahren Einbußen im Bereich Immobilienverkauf von jährlich etwa einer halben Milliarde Euro.
Prognosen
Da die Einwohnerzahlen in Sachsen derzeit rückläufig sind, betrachten Experten den dauerhaften Wert von Immobilien in dem Bundesland nicht ganz unproblematisch. Immobilien könnten stark an Wert verlieren, vor allen wenn die derzeit positive Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland einbrechen würde. In einem solchen Fall besteht die Gefahr, dass in Sachsen ansässige Unternehmen und Konzerne entweder ganz schließen oder ihre Sitze in Richtung osteuropäisches Ausland verlagern. Dies hätte zur Folge, dass qualifizierte Arbeitnehmer und auch Ausbildungsplatzsuchende (also besonders die junge Generation) in andere Regionen abwandern würden. Die Nachfrage nach Immobilien würde zwangsläufig weiter sinken, die Kaufpreise müssten konsequenterweise zurückgehen.
Quelle: factum Immobilien AG
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