Großzügige Spende zur Förderung der Jungengesundheit
Eine Spende in Höhe von 25.000 Euro übergab die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) im Eröffnungs-Plenum ihres 70. Kongresses an die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF). Damit unterstützt die Fachgesellschaft das große Engagement der ÄGGF für die Jungengesundheit. Überreicht wurde die Spende von DGU-Präsident Prof. Dr. Paolo Fornara und Bundespräsident a.D. Dr. Christian Wulff, der zum Auftakt des Kongresses in der Messe Dresden einen Festvortrag gehalten hatte.
Bei der Spendenübergabe würdigte der Präsident der DGU die Arbeit der ÄGGF, die mit bundesweiten „ärztlichen Informationsstunden“ gesundheitliche Aufklärung in Schulen betreibt und seit einigen Jahren, in Kooperation mit der Fachgesellschaft, auch gendersensible Informationsangebote für Jungen und junge Männer anbietet. Für die ÄGGF nahm deren Vorsitzende, Dr. Heike Kramer, die Spende entgegen.
Jungengesundheit stand ebenfalls im Fokus der anschließenden Pressekonferenz, denn wie von der Deutschen Gesellschaft für Urologie seit Jahren gefordert, erfolgte jüngst die Änderung der HPV-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO). Dass nun auch Jungen von 9 bis 17 Jahren gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft und damit vor HPV-bedingten Krebserkrankungen und Anogenitalwarzen geschützt werden sollen, bedeute einen wesentlichen Schritt zum Erhalt der Gesundheit von Jungen und Männern, so der HPV-Experte der DGU, Prof. Dr. Peter Schneede. Er kündigte eine Urologische Themenwoche vom 19. bis 23. November 2018 an, mit der die Fachgesellschaft die Implementierung der HPV-Jungenimpfung in Deutschland nachhaltig unterstützen will.
Ein Plädoyer für die Widerspruchslösung hielt DGU- und Kongresspräsident Prof. Dr. Paolo Fornara bei seinem Auftritt in der Pressekonferenz zur Situation der Organspende in Deutschland. Er zeigte sich erfreut, dass die Forderungen der DGU nach Systemkorrekturen den Weg in den aktuellen Gesetzentwurf gefunden haben und die von der DGU mit angestoßene Diskussion um die Widerspruchslösung das Parlament erreichen wird. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte Anfang September, gemeinsam mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, angekündigt, einen überparteilichen Gruppenantrag der Bundestagsab¬geord¬neten zur Widerspruchslösung bei der Organspende zu koordinieren.
Neue Arbeitsgruppen und ein Band mit Positionspapieren zu zentralen urologischen Themen wie Urologie der Frau, Kinderurologie, Nierentransplantation, Medikamentöse Tumortherapie, Geriatrische Urologie, Forschungs- und Nachwuchsförderung: DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Maurice Stephan Michel stellte in Dresden Aktuelles aus der „Zukunftsoffensive Urologie 2030“ vor, mit der die DGU die hochwertige urologische Versorgung unter den Bedingungen einer alternden Gesellschaft gewährleisten will. Internationale Vergleiche zeigten laut Prof. Michel, dass die Deutsche Urologie mit all ihren Facetten und der autonomen Breite in Diagnostik und Therapie einzigartig ist und damit auch die Versorgung der häufig multimorbiden und nur aufwendig zu behandelnden betagten und hochbetagten Patienten ermögliche.
Auf bessere Versorgungsmöglichkeiten für Patienten mit Interstitieller Zystitis (IC) durch die brandneue erste deutsche Leitlinie zur IC wies Prof. Dr. Susanne Krege in ihrem Vortrag zum Leitlinien-Programm der DGU hin.
Der Präsident des Berufsverbands der Deutschen Urologen e.V. (BvDU), Dr. Axel Schroeder, kritisierte das Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG), das gestern das Bundeskabinett passiert hat und sprach sich in der DGU-Pressekonferenz erneut für eine Aufhebung des Budgets aus, um eine schnellere Terminvergabe und bessere Versorgung in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu ermöglichen.
Der weltweit drittgrößte Urologenkongress tagt bis zum 29. September in der Messe Dresden. Mit der personalisierten Urologie und der Digitalisierung in der Medizin stehen im morgigen Plenum am 28. September von 10.30 bis 12.00 Uhr Schwerpunktthemen des Kongresses auf der Agenda.
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