Technologie-Lizenz-Büro (TLB) patentiert und verwertet die Entwicklung im Auftrag der Baden-Württemberg Stiftung
Das zweite Mal in diesem Jahr wird die vom Technologie-Lizenz-Büro betreute Erfindung eines Regelungssystems für das Laserschweißen mit einer renommierten Auszeichnung gewürdigt. Der dritte Preis des Berthold Leibinger Innovationspreises ging an die drei Forscher Andreas Blug (Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik in Freiburg), Felix Abt (Institut für Strahlwerkzeuge, Universität Stuttgart) und Leonardo Nicolosi (Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik, TU Dresden).
Mit der durch ein Forschungsprogramm der Baden-Württemberg Stiftung finanzierten Entwicklung lassen sich Tiefschweißprozesse besser kontrollieren. Die drei Erfinder kombinierten eine spezielle Kamera- und Computertechnik mit ihrem Know-how in der Prozessdynamik. Das spezielle Regelsystem erfasst und kontrolliert die Laserleistung bei Prozessschwankungen erstmals in Bruchteilen von Millisekunden. Die Erfindung verbessert die Qualität der Schweißverbindungen und senkt den Energieverbrauch um etwa fünf Prozent. Darüber hinaus lässt sich die Einschweißtiefe beim Verbinden von übereinanderliegenden Blechen genau regeln, so dass die Unterseite nicht verletzt wird. Hier bieten sich vor allem bei der Automobilherstellung große Vorteile: Bei verzinkten Stahlblechen bleibt so der Korrosionsschutz erhalten und Energieeinsparungen sind hier bis zu 30 Prozent möglich.
Die Baden-Württemberg Stiftung hat TLB mit der Patentierung und Verwertung der Erfindung beauftragt. Dazu TLB-Innovationmanager Dr. Michael Ott: „Das Marktpotential der Erfindung ist groß, wie die vielen Anfragen aus der Metall verarbeitenden Industrie zeigen. Um einen weitreichenden Patentschutz für viele Länder zu erhalten haben wir zunächst eine europäische Patentanmeldung eingereicht. Auch haben wir bereits einen nicht-exklusiven Lizenznehmer gefunden, der das innovative Laserschweißgerät herstellen wird.“
Rudi Beer, Abteilungsleiter Forschung der Baden-Württemberg Stiftung, freut sich mit den Erfindern: „Mit unseren Investitionen in die Forschung verfolgen wir immer zwei Ziele: Wir wollen gute Erfindungen generieren und sie auch zu erfolgreichen Produkten am Markt machen. Die Auszeichnung mit dem Berthold Leibinger Preis wird sich sicherlich auf die Verwertung der neuen Lasertechnologie positiv auswirken. Ist die Erfindung am Markt erfolgreich, profitieren dann sowohl die Erfinder als auch die BW Stiftung als Patentinhaber und Hauptgeldgeber des Projektes von den Rückflüssen. Die Einnahmen aus Verwertungserfolgen investiert die Baden-Württemberg Stiftung dann wieder in neue Projekte. “
Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe wurde erst vor kurzem mit dem 3. Platz des Stahl-Innovationspreises 2012 in der Kategorie „Stahl in der Forschung und Entwicklung/Verfahren“ ausgezeichnet. TLB gratuliert den Erfindern!
Bildrechte: Berthold Leibinger Stiftung
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