Beton Kemmler produziert seit 40 Jahren Garagen

Seit einem Vierteljahrhundert ist Beton Kemmler rechtlich selbständig.

Hirschau. Zementwaren waren die ersten Produkte, die der Unternehmensgründer Michael Pflumm nach dem Kauf der Pulvermühle bei Dußlingen produziert und angeboten hat. 1962 gliederte Peter Kemmler die „Keimzelle“ der Unternehmensgruppe Kemmler in ein neu errichtetes Betonwerk nach Tübingen-Hirschau aus. 1987 wurde das Unternehmen als „Beton Kemmler GmbH & Co. KG“ rechtlich selbständig.

Beton Kemmler produziert seit 40 Jahren Garagen

Produktion in Hirschau

Bereits ein Jahr nach der Gründung hatte der Stammvater der Unternehmensgruppe Kemmler, Michael Pflumm, im März 1886 in der Tübinger Chronik mit einer breiten Produktpalette aus Zement geworben. Hauptprodukt waren von Anfang an Zementrühren, die beim Ausbau der Kanalisationen Ende des 19. Jahrhunderts reißenden Absatz fanden. Heute ist die „Beton Kemmler GmbH“ in Hirschau mit ihren 250 Mitarbeitern Schrittmacher in Baden-Württemberg in der Entwicklung hin zum modernen Bauen mit individuell vorgefertigten Elementen aus Beton und Marktführer bei den Garagen.

Peter Kemmler entschied, das Betonwerk in Hirschau anzusiedeln

Nach dem Umzug von Dußlingen nach Tübingen war die 1907 neu erbaute „Cementwarenfabrik“ in der Reutlinger Straße auf die Massenproduktion von Rohren ausgelegt. 1910 übernahm Johannes Kemmler die Firma von seinem Schwiegervater Michael Pflumm. Das erklärte Ziel von Kemmler war schon damals, neben der Produktion von Zementwaren den Baustoffgroßhandel als zweites Standbein zu entfalten. Auf volles Wachstum für den Handel setzte erst Peter Kemmler, der das Unternehmen ab 1957 leitete. Dem Baustoffhandel fehlte es am Stammsitz in Tübingen allerdings an Platz, um sich weiter entwickeln zu können. Peter Kemmler, der eine Strategie der Spezialisierung verfolgte, entschied, die Betonwarenproduktion auszulagern und ein neues Betonwerk zu bauen. In der kleinen Nachbargemeinde Hirschau fand er einen geeigneten Standort für die flächenintensiven Produktionshallen. Vor allem dem starken Engagement des damaligen Bürgermeisters von Hirschau, Franz Reisch, war es zu verdanken, dass Kemmler sich für Hirschau als Standort für das neue Produktionswerk entschieden hatte. Reisch wollte die zukunftsweisende Neuansiedlung unbedingt in der Gemeinde haben. Die Begleitumstände beim Aufbau des Werks waren aus heutiger Sicht abenteuerlich: Kemmler konnte mit dem Bau beginnen, obwohl es keinen Bebauungsplan gab. Die entsprechenden Baugesuche wurden erst nachträglich eingereicht.

In den 70er Jahren wuchs Beton Kemmler sehr dynamisch Als der Kaufvertrag über ein zuerst nur gut zwei Hektar großes Gelände im Juli 1961 geschlossen wurde, führte noch nicht einmal eine Straße zum Bauplatz. Mitten auf der „grünen Wiese“, ohne Anschluss an die Kanalisation und an das Stromnetz, wurde bis 1962 eine kleine Produktion aufgebaut. Von der nächsten Landstraße aus legte Kemmler mitten durch die Wiesen führend als Erstes eine Schotterpiste zur Baustelle an, die später mit Betonplatten ausgelegt wurde. Dann wurde ein eigener Grundwasserbrunnen für die Wasserversorgung gebaut und eine Trafostation errichtet. 1962 nahm die Firma „Pflumm & Kemmler“ den Mischturm auf dem neuen Betriebsgelände in Hirschau in Betrieb. Damit startete die eigentliche Betonwarenproduktion vor genau fünfzig Jahren in Hirschau. Erste Produkte waren damals Klärringe und Mauersteine. Ab 1963 wurde im neuen Betonwerk auch die Herstellung von Rohren, dem „Urprodukt“ der Firma Kemmler, aufgenommen. In den folgenden Jahren wuchsen sowohl die Produktpalette als auch der Umsatz stetig. Bis 1973 waren Teile der Produktion immer noch auf dem Betriebsgelände in der Reutlinger Straße in Tübingen beheimatet. Erst als die Fertigung von Spannbetonträgern auch nach Hirschau verlegt wurde, befand sich die gesamte Betonwarenproduktion am neuen Standort.

Hauptproblem des 1973 bereits 140 Beschäftigte zählenden Werks war in Zeiten der Vollbeschäftigung der Arbeitskräftemangel. Das Image der Arbeit im Betonwerk war aufgrund der anfangs noch geringen Technisierung und der harten körperlichen Arbeit eher schlecht. So musste Beton Kemmler seit den 60er Jahren Gastarbeiter auf dem ausländischen Arbeitsmarkt „einkaufen“. Produktionsleiter Manfred Paetz unternahm hierzu mehrere Reisen nach Italien, Jugoslawien und in die Türkei, um Arbeitskräfte vor Ort zu rekrutieren. In Hirschau baute man 1972 direkt auf dem Betriebsgelände zwei Gastarbeiterheime, in denen bis heute Mitarbeiter aus Ungarn, Tschechien und Polen wohnen. In den 70er Jahren konnte sich Beton Kemmler über ein sehr dynamisches Wachstum freuen. Zahlreiche Baumaßnahmen wurden umgesetzt. Um für die stetig wachsende Produktpalette Platz zu schaffen, entstanden zusätzliche Produktionshallen. Außerdem wurde schrittweise in die Neuanschaffung von Maschinen investiert. Seit Anfang der 70er Jahre erstreckt sich das permanent dem Markt angepasste Produktionsprogramm auf drei Schwerpunkte: Den Tiefbau, der vor allem Rohre und Schachtunterteile für Abwässerkanäle produziert, den Hochbau, der Mauersteine sowie Wand-, Decken- und Treppenelemente herstellte, und seit 1972 die Garagen. Geleitet wurde das Werk damals von einem „Dreigestirn“, bestehend aus dem Prokuristen Heinz Dettling, dem Verantwortlichen für die Produktion, Manfred Paetz, und dem Verantwortlichen für den Verkauf, die Organisation und den kaufmännischen Bereich, Helmut Nill. Peter Kemmler konzentrierte sich auf den Ausbau des Baustoffhandels und gab nur bei grundlegenden Entscheidungen wie Investitionsvorhaben die generelle Linie vor.

Im Tagesgeschäft agierte das Führungsteam selbständig. Nachdem Heinz Dettling und Manfred Paetz in den Ruhestand gewechselt sind, wurde Helmut Nill in den 90er Jahren Geschäftsführer. 2007 folgte ihm Martin Heimrich nach. Trotz des neuen Standorts und einer eigenen Führung blieb das Betonwerk zunächst Teil der „Kemmler Baustoffe GmbH“. Man wollte die Produkte aus Hirschau weiterhin über das Filialnetz der Handelsniederlassungen vertreiben. In den 70er und 80er Jahren löste sich diese Verbindung immer mehr. Das Betonwerk setzte mit seinen beratungsintensiven und technisch komplexen Produkten verstärkt auf einen eigenen Vertrieb. Vor 25 Jahren schließlich, am 1. Januar 1987, wurde das Betonwerk als „Beton Kemmler GmbH & Co. KG“ rechtlich selbständig.

2009 baute Beton Kemmler die größte Garagenausstellung Deutschlands In den folgenden Jahren passte sich Beton Kemmler an den vielfältigen Wandel von Markt und Technologie an. Nach und nach stellte das Unternehmen seine Produktion auf High-Tech-Fertigung um. In großem Umfang investierte Beton Kemmler in neue Produktionshallen, in den Umbau bestehender Gebäude und Anlagen sowie in die Robotertechnik und in Krananlagen. Die Erweiterung und Modernisierung des Werks ging einher mit einer Ausweitung des Produktionsprogramms nach der Devise: „Neue Produkte für neue Märkte“. Eine starke und dynamische Vertriebsorganisation und eine Vergrößerung des Verkaufsraumes führten zu steigenden Umsätzen. 1972 hat sich Beton Kemmler mit seinen ersten Fertiggaragen ein neues Kundensegment erschlossen. Die Produktion der Garagen war erst auf dem größeren Gelände in Hirschau möglich geworden. Im Hochbau konzentrierte man sich seit Beginn der 80er Jahre auf Wand- und Deckenelemente. Die Betonsteinfertigung wurde aufgrund schlechter Zukunftschancen eingestellt. Im Tiefbaubereich stellte Beton Kemmler weiterhin Stahlbetonrohre und Schachtsysteme her. Mitte der 90er Jahre hatte Beton Kemmler als Folge der Rezession und der Neubaukrise mit massiven Markteinbrüchen zu kämpfen. 2001 und 2002 musste Personal abgebaut werden. Einen Ausweg aus dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation brachte die konsequente Verfolgung einer Strategie, die sich auf die Herstellung von komplizierteren und individuell auf den Kunden zugeschnittenen Produkten konzentrierte. Einfache Massenprodukte wurden dafür aufgegeben. Seither setzt Beton Kemmler im Hochbaubereich verstärkt auf rationelles Bauen mit individuell zugeschnittenen und industriell vorgefertigten Teilen, die als komplette Bausysteme für den Wohn- und Gewerbebau angeboten werden. Auch im Bereich der Fertiggaragen wurde ein neuer Weg eingeschlagen, der von der kastenförmigen Serienfertiggarage zur individuellen Maßfertigung führte. 2003 errichtete Beton Kemmler eine erste Musterausstellung für Betongaragen, die 2009 zur größten Garagenausstellung Deutschlands ausgebaut wurde.

Das Unternehmen Beton Kemmler entwickelt und fertigt Elemente aus Beton. Als erfolgreiches, mittelständisches Unternehmen in der fünften Generation, bietet Kemmler Produkte wie Rohrleitungssysteme, Montage -Systeme aus Fertigteil-Decken, -Wänden und -Treppen sowie Fertiggaragen – in höchster Qualität und Liefertreue. Als Teil der Kemmler-Unternehmensgruppe mit rund 1.300 Mitarbeitern setzt Beton Kemmler auf ganze Leistung und auf ein dynamisches, kundenorientiertes Team.

Kontakt:
Beton Kemmler GmbH
Herbert Fischer
Rittweg 35
72070 Tübingen
07071/706-0
fertiggaragen@beton-kemmler.de
http://www.kemmler-garage.de