Wirecard hingegen könnte sich als Gewinner herauskristallisieren, da der Konzern, wenn überhaupt, nur marginal von den Strafzöllen betroffen sein sollte.
Der Kurs des neues DAX-Mitglied und weltweiten Innovationstreibers für digitale Finanztechnologien Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) schwankte in der vergangenen Woche im Einklang mit den Indizes. Trotz der hervorragenden Prognosen und beeindruckenden Zielsetzungen des Unternehmenschefs (u.A. Versechsfachung des operativen Gewinns bis 2025), die von einigen Analysten sogar noch als konservativ eingestuft werden, konnte sich der Konzern dem turbulenten Marktgeschehen nicht komplett entziehen. Diese stärkeren Schwankungen sind aber kein Wirecard-Problem, sondern ein allgemeines Börsen-Problem. Denn auch andere Technologiewerte mussten vergangene Woche starke Kursturbulenzen hinnehmen, wobei sich der Kurs der Wirecard AG derzeit noch stabil auf dem Niveau von vor etwa sechs Wochen hält.
Sogar amerikanische Vorzeigeunternehmen wie Apple verloren in der turbulenten Woche intraday 4,6 %, Amazon 6,2 % und Netflix sogar 8,4 %. Dabei verwöhnen Unternehmen der digitalen Welt ihre Anleger seit längerem mit vielen Erfolgsmeldungen, die von den Börsianern auch honoriert werden. Diese kollidieren derzeit aber mit schlechter werdenden Wirtschaftsprognosen, dem US-Handelskrieg mit China sowie der Zinspolitik der Federal Reserve. Erste Analysten bezeichnen die derzeitige Gemengelage als Umsatzbremsen bei den international agierenden Technologieunternehmen.
Wirecard hingegen könnte sich als Gewinner herauskristallisieren, da der Konzern, wenn überhaupt, nur marginal von den Strafzöllen betroffen sein sollte. Das man auch weiterhin wachsen wird, zeigen die immer neuen Meldungen über Kooperationen, wie zuletzt mit der KaDeWe Group und Möbel Inhofer.
Konkret konnte die KaDeWe Group GmbH als Neukunde für Chinas führende Mobile-Payment Lösung ,Alipay‘ gewonnen werden. Wirecard integriert dabei diese Bezahlmethode in das Kassensystem der zur Gruppe gehörenden Kaufhäuser. Start sind neun Kassen im KaDeWe Berlin, wozu noch je eine Kasse im Oberpollinger in München und im Hamburger Alsterhaus kommen. Weitere Kassen, bei denen Wirecard sich um die vollständige Abwicklung der Zahlungen kümmert, sollen folgen.
Neben dem einfachen Bezahlen via App (der Kunde zeigt dem Händler lediglich das Display mit Barcode welcher gescannt wird, anschließend startet Wirecard den Bezahlprozess) können Händler auch gezielt Angebote an die chinesische Kundschaft pushen, noch bevor sie am Reiseziel angekommen sind.
Für eines von Europas größten Möbelhaus, Möbel Inhofer, wurde Wirecards Bezahl-App um Zahlungen per Maestro und Kreditkarte erweitert. Waren können bei Inhofer angezahlt werden und der fällige Restbetrag kann bei der Lieferung der Möbel direkt an der Haustür des Kunden entgegengenommen werden. Die Kombination aus ,App‘ und ,mPOS‘-Gerät macht dies möglich. Bisher war in der mit Ametras koproduzierten App für deutsche Kunden lediglich als Zahlung per Lastschrift möglich. Von der aktuellen Erweiterung können auch Kunden in Frankreich, Österreich und der Schweiz profitieren.
Händler profitieren im ,Omnichannel‘-Business von der Flexibilität und Einfachheit der mobilen Lösung, unabhängig davon, welcher Kanal vom Kunden gewählt wurde. Kunden profitieren von einer einfachen und schnellen Lösung, die ihre ,To-do‘-Liste verkürzen, da in separates Bezahlen nicht mehr nötig ist.
Viele Grüße
Ihr
Jörg Schulte
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