Bereits seit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz von 2000 steht die Energiewende auf der politischen Agenda. Unter dem Druck des Kyoto-Protokolls sollte der Anteil regenerativer Energien bis 2010 verdoppelt werden. Ein Jahr nach Ablauf der Frist kam es im März zur nuklearen Katastrophe in Japan. Ab diesem Zeitpunkt ist die Energiepolitik in Deutschland vermehrt ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Demonstrationen der Bevölkerung signalisieren das Verlangen nach einer ökologischen Alternative, während Lobbyverbände und die vier großen Energiekonzerne sich zunächst gegen die neuen Vorsätze wehren und auf Versorgungsengpässe plädieren. Der Prozess der Energiewende schreitet nur langsam voran. Dennoch hat sich das konservative Lager im Bundestag das Thema Energiewende auf die Fahne geschrieben: bis 2020 sollen sämtliche Atomkraftwerke stillgelegt werden. Ab diesen Zeitpunkt liegt es an Erneuerbaren Energien, die Haushalte in Deutschland mit Strom zu versorgen. Doch welche Vor- und Nachteile birgt die Öko-Elektrizität?
Erneuerbare Energien – Pro und Kontra
Die Akteure der Energiepolitik vertreten grundsätzlich verschiedene Positionen. Auf diese Weise haben sich zwei Lager entwickelt: die ökologische und die ökonomische Koalition. Während die ökologische Gruppierung den Umbau auf regenerative Energien als notwendig ansieht aufgrund der Verantwortung folgender Generationen und der Umwelt gegenüber, stellt die ökonomische Gruppe die Energiewende als wirtschaftlich ineffizient dar. Dennoch kann der ökologische Charakter regenerativer Energien nicht übersehen werden. Atomstrom produziert Müll, der gesundheitlich nicht für Mensch und Tier hochgefährlich ist. Darüber hinaus ist bis heute nicht gänzlich geklärt, wo der Castor gelagert werden soll. Die Halbwertzeiten betragen hunderte von Jahren, in denen die gelben Tonnen ihre Umgebung noch radioaktiv verseuchen können. Ein sicheres Endlager zu finden stellt eine Herausforderung dar. Abgesehen von dem Müll geht zudem eine Gefahr von den Atomkraftwerken selber aus, wie an dem Beispiel Fukushima deutlich wird. Bei regenerativen Energien entstehen keine giftigen Substanzen, welche Menschen und Tiere bedrohen könnten.
Ein Nachteil von Erneuerbaren Energien sind vor allem die Kosten für den Strom, welche im Vergleich mit Atomstrom deutlich höher sind. Dabei werden jedoch häufig die staatlichen Subventionen vergessen, welche seit Jahren regelmäßig in Atomkraftwerke und Energiekonzerne fließen. Eine stärkere Förderung von Ökostrom könnte die hohen Preise senken. Weiterhin sind andere Maßnahmen denkbar wie eine Pauschale für finanziell schwache Familien. Dennoch bleibt momentan der Kritikpunkt bestehen im Rahmen der Kosten. Strom muss für alle bezahlbar sein. Letztendlich handelt es sich um ein politisches Problem, welches vom Parlament gelöst werden muss.
Regenerative Energien kommen aus nachwachsenden Rohstoffen hervor. Damit lässt sich eine Stromversorgung auch in hunderten von Jahren gewährleisten. Die Ölreserven hingegen werden immer knapper und die Menschheit eines Tages mit leeren Händen zurücklassen. Bis dahin ist es wichtig, dass Alternativen existieren. Erneuerbare Energien stellen hier eine geeignete Option dar. Sie führen zu einer Unabhängigkeit von fossilen Brennträgern und tragen darüber hinaus nicht zur CO2-Bilanz bei. Die Auswirkungen des Klimawandels werden heutzutage an verschiedenen Ecken der Erde sichtbar. Fossile Energiegewinnung wie zum Beispiel Kohlekraftwerke sind für den großen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid mitverantwortlich. Grüner Strom hingegen ist in der Regel CO2-neutral oder CO2-frei. Damit unterstützen Windkraft und Co die Umsetzung der Ziele des Kyoto-Protokolls.
Regenerative Energien lösen die Fesseln von fossilen Brennstoffen. Dafür entstehen jedoch Abhängigkeiten von klimatischen Bedingungen. Solarenergie braucht Sonne und ohne Wind ist es unmöglich, Windenergie zu produzieren. Daraus resultiert die Befürchtung von Energieengpässen und Stromausfällen. Immerhin ist vor allem die Sonne in Deutschland zumindest in den kalten Monaten nicht durchgehend stark genug, um ausreichend Elektrizität herzustellen. Bisher existierten keine effizienten Techniken zur Speicherung von Erneuerbarer Energie. Zwar benötigen nicht alle regenerative Energien spezifische Bedingungen, die vom Menschen nicht beeinflussbar sind. Dennoch stehen die fehlenden Speichermöglichkeiten der Energiewende im Weg.
Erneuerbare Energien können Importe aus dem Ausland vermeiden. Damit sind die Abhängigkeiten zu anderen Ländern geringer. Relevant wird eine solche Stärkung des heimischen Marktes zum Beispiel durch die kriselnden Beziehungen zu Russland. Sanktionen gegen die russische Regierung haben schon öfter zu der Androhung geführt, Importe einzuschränken oder komplett auszusetzen. Auf diese Weise lässt sich aufgrund von Energien ein politischer Druck aufbauen. Regenerative Energien ermöglichen die Versorgung Deutschlands ohne weitere Bezüge aus anderen Regionen.
Es sind vor allem die regenerativen Energien, welche sich als ökologisch darstellen und danach streben, die Umwelt zu erhalten. Einige Methoden zur regenerativen Energieversorgung können jedoch auch Ökosysteme belasten. Ein Beispiel hierfür ist die Wasserkraft. Die Geräte gehen zulasten von Fischen, Algen und anderen Wasserbewohnern. Dasselbe gilt bisher für Windräder, welche vor allem für Vögel gefährlich sind. Letztendlich darf jedoch nicht vergessen werden, dass durch den hohen CO2 Ausstoß fossiler Brennstoffe der Klimawandel angetrieben wird. Die Temperaturen steigen und sorgen für einen höheren Meeresspiegel. Auf diese Weise verlieren viele Tiere ihre gewohnte Umgebung. Während einigen Populationen die Anpassung gelingt, sterben andere aus.
Erneuerbare Energien sind teuer. Eine solche Aussage bestätigen zunächst Personen, die für die Energiewende argumentieren als auch solche, die vermehrt auf fossile Brennstoffe vertrauen. Für den Ausbau in die Techniken wird eine größere Summe Geld benötigt. Diese könnte zum Beispiel aus den eingenommenen Steuern stammen oder von dem Gewinn der Energiekonzerne. Somit stellt die Energiewende zunächst eine beachtliche Investition dar. Gleichzeitig werden jedoch auch Mitarbeiter gesucht und spezialisiertes Personal. Damit können regenerative Energien die Arbeitslosigkeit in Deutschland ein Stück weit senken. Gleichzeitig kommt es nach dem Ausbau zu einer Stärkung der wirtschaftlichen Strukturen.
Erneuerbare Energien – Unterteilung und spezielle Vor- und Nachteile
Bestimmte Vor- und Nachteile lassen sich nicht auf alle Erneuerbare Energien anwenden, sondern sind auf spezifische Methoden beschränkt. Deswegen ist eine genaue Differenzierung wichtig, existieren mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten zum Gewinn erneuerbarer Energie.
1. Sonnenenergie
Generell ist die Sonnenenergie umsonst, müssen die Strahlen der Sonne nicht bezahlt werden. Dafür besteht jedoch eine Abhängigkeit vom Klima und die Notwendigkeit zum Ausbau riesiger Anlagen. Diese sind zum einen zunächst teuer, zum anderen möchten die meisten Städte einen großflächigen Anbau verhindern.
2. Wasserkraft
Wasserwerke sind nicht nur technisch einfach zu konstruieren, sie weisen darüber hinaus eine lange Lebenszeit auf. Weltweit wird 20 Prozent des Stroms über Wasserkraftwerke produziert. Die Herstellung gilt als günstig und effizient. Wasserwerke bedrohen jedoch auch Ökosysteme und benötigen zudem ein kalorisches Kraftwerk.
3. Windkraft
Windkraft ist ebenfalls eine verhältnismäßige günstige Methode zur Produktion von Strom. Die Anlagen müssen jedoch großzügig in Deutschland verstreut werden, wo sie das Landschaftsbild negativ beeinflussen können. Dementsprechend wehren sich Anwohner häufig gegen Windräder. Darüber hinaus bedrohen sie verschiedene Vogelpopulationen. Der Strom selber kann nicht gespeichert werden, er steht ausschließlich zur direkten Verwendung zur Verfügung. Darüber hinaus müssen bestimmte Bedingungen herrschen für eine effiziente Stromproduktion. Diese finden sich in verhältnismäßig wenigen Regionen in Deutschland.
4. Biogasanlagen
Die Energiequelle für Biogasanlagen ist rasch gewonnen, so dass hier keine Engpässe befürchtet werden müssen. Die Energieversorgung selbst läuft CO2-neutral ab. Das entstehende Methan lässt sich weiterverwenden, zum Beispiel als Treibstoff. Biogasanlagen sind in ihrem Ausbau jedoch sehr teuer und provozieren Monokulturen auf großen Flächen. So wird zum Beispiel Mais angebaut zur Herstellung von Strom. Monokulturen weisen Risiken für die Umwelt auf. So werden dem Boden zum Beispiel spezifische Nährstoffe und Mineralien entzogen, wodurch er auf Dauer unfruchtbar werden kann.
Fazit
Regenerative Energien können somit auf verschiedene Weise betrachtet werden. Ihr großer Vorteil ist zunächst vor allem die Umweltverträglichkeit sowie Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und anderen Staaten. Weil Öl und Kohle nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, ist es ohnehin notwendig, irgendwann an Alternativen zu denken und diese zu fördern. Dennoch verbergen Erneuerbare Energien auch Nachteile. Zu diesen gehören zum Beispiel hohe Kosten, welche getragen werden müssen, bevor sich eventuell wirtschaftliche Vorteile entwickeln. Unter dem Druck des Kyoto-Protokolls und der politisch beschlossenen Energiewende ist ein Umdenken langfristig unumgehbar. Dennoch spielt die Art der Auseinandersetzung eine wichtige Rolle.
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