Fürsorgepflicht des Arbeitgebers – Reiserisiken werden bei Auslandsentsendungen oft unterschätzt

Die Fachveranstaltung „Fürsorgepflicht und Management von Reiserisiken“ der APRIL Financial Services AG, die am 9. Oktober 2012 in Haar bei München stattfand, informierte über notwendige Vorsorgemaßnahmen.

– Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gegenüber ins Ausland entsandten Mitarbeitern als rechtliche Grauzone

– Deutsche Firmen entsenden Mitarbeiter überwiegend in risikoreiche Länder

– Management von Reiserisiken könnte besser sein

Zwar ist die Fürsorgepflicht von Arbeitgebern gegenüber Arbeitnehmern gesetzlich festgelegt. Entsenden sie jedoch Mitarbeiter ins Ausland, begeben sie sich mangels Rechtssprechung auf unsicheres Terrain. Neun von zehn deutschen Unternehmen entsenden ihre Mitarbeiter in Gebiete, in denen hohe Risiken bestehen, schätzen Experten. Fürsorgepflicht und professionelles Management der Reiserisiken gehören deshalb untrennbar zusammen, so das Fazit der Fachveranstaltung „Fürsorgepflicht und Management von Reiserisiken“ in Haar bei München.

„Die Fürsorgepflicht eines Arbeitgebers gegenüber seinen ins Ausland entsandten Mitarbeitern ist eine rechtliche Grauzone“, sagte Dr. Veit Voßberg, Fachanwalt für Arbeitsrecht der Kanzlei Salans LLP in Frankfurt am Main. Komme es zum Streit, sei mangels genauer rechtlicher Vorgaben stets zwischen den Pflichten des Arbeitgebers und der Eigenverantwortung des Mitarbeiters abzuwägen. Je höher das Risiko im jeweiligen Entsendungsgebiet, so eine Faustformel, desto stärker würden die Interessen von Arbeitnehmern gewichtet. Könnten Unternehmen hingegen nachweisen, ihrer Fürsorgepflicht gegenüber dem Arbeitnehmer durch Vorsorge, Information und Betreuungsmaßnahmen (z.B. Notfalldienste) hinreichend nachgekommen zu sein, „sind sie auf der sicheren Seite“, so Dr. Voßberg. Wer Entsenderichtlinien befolge und Entsendungsbeauftragte ernenne, sichere sich zusätzlich ab.

Fürsorgepflicht bedeutet vor allem, Reiserisiken professionell zu managen. Hier besteht großer Verbesserungsbedarf. „Im internationalen Vergleich sind deutsche Firmen zwar vorbildlich bei der Erstellung von Richtlinien, zudem ist das Bewusstsein für die Fürsorgepflicht sehr stark ausgeprägt. Bei der praktischen Umsetzung liegen sie jedoch unter dem Benchmark“, sagte Dominik Schaerer, Geschäftsführer von International SOS, einem Anbieter von Prävention und Krisenmanagement in Gesundheits- und Sicherheitsfragen mit Sitz in Neu-Isenburg. Schaerer beruft sich auf eine weltweite Benchmarkingstudie seines Unternehmens, die 628 Firmen in 50 Ländern untersuchte. Deutsche Firmen, so Schaerer, müssten Expatriates intensiver vorbereiten und stärker mit ihnen kommunizieren. Käme es im Ausland zu einem Notfall, sei der Zugang zu einem Deutsch sprechenden Arzt sowie 24-Stunden-Notfalldiensten vielfach entscheidend, nicht zuletzt auch für die Reputation des Arbeitgebers, erläuterte Schaerer.

Laut International SOS entsenden deutsche Unternehmen neun von zehn Expatriates in risikoreiche Gebiete. Doch lediglich 15 Prozent dieser Unternehmen sorgen Experten zufolge hinreichend für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter im Ausland vor. Jadwiga Dutsch, Medical Director bei International SOS, wies darauf hin, dass nach Verkehrsunfällen sowie Herz- und Kreislauferkrankungen Infektionskrankheiten die größten Reiserisiken sind. Um diese zu behandeln, benötigten Unternehmen professionelle Dienstleister mit Erfahrung und entsprechenden medizinischen Ressourcen im Ausland. Vielfach reiche der gewählte Versicherungsschutz im Entsendungsland nicht aus.

Ein Grund hierfür sind die in jedem Land gültigen staatlichen Regularien für ausländische Assekuranzen. Verantwortlichen sei laut Claudia Schwenninger, Key Account Managerin der APRIL Financial Services AG, oft nicht klar, dass ihr Versicherungspartner im jeweiligen Entsendungsgebiet möglicherweise gar nicht registriert ist, was in Einzelfällen bereits zu empfindlichen Strafzahlungen geführt habe. „Unternehmen ist deshalb zu empfehlen, auf Expatriates spezialisierte Versicherungslösungen von Anbietern auszuwählen, die direkt mit Ärzten und Krankenhäusern abrechnen, möglichst mit einer Niederlassung vor Ort sind und einen 24-Stunden-Notfalldienst haben.“ empfiehlt Schwenninger.

Um Unternehmen diesbezüglich zu beraten, hat APRIL Financial Services unlängst das Internetportal APRIL Medibroker eingerichtet. Durch Zugang zu mehr als 20 weltweit führenden Anbietern mit rund 100 Tarifen ist APRIL Medibroker in der Lage, individuelle Versicherungslösungen vom preiswerten Basisschutz bis zum Hochleistungstarif zu vereinbaren. Unternehmen können Gruppenverträge zu vorteilhaften Konditionen abschließen. Expatriates profitieren von der unabhängigen Beratung, wenn sie nach einer Versicherungslösung oder einer entsprechenden Alternative zu ihrem bisherigen Versicherungsschutz suchen.

Weitere Informationen unter www.april-medibroker.de.

APRIL Financial Services ist ein unabhängiges Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, das seit zehn Jahren innovative Absicherungskonzepte im Bereich der Personenversicherung anbietet. Es gehört zur französischen APRIL Gruppe, Lyon, die sich unter anderem auf die Risikoabsicherung für Auslandsmitarbeiter und multinational tätige Unternehmen spezialisiert hat.

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