Interessenvertretung pflegender Angehöriger „wir pflegen“ e.V. jetzt auch im „Bündnis für Gute Pflege“

Pflegebedürftige Menschen, pflegende Angehörige und Beschäftigte in der Pflege hatten lange keine gemeinsame Lobby, bis sich im Februar 2012 das „Bündnis für Gute Pflege“ formierte. Nun hat sich auch die Interessenvertretung „wir pflegen“ e.V. den 27 Akteuren aus Selbsthilfe- und Verbrauchervertretungen, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Berufsverbänden angeschlossen.

Interessenvertretung pflegender Angehöriger "wir pflegen" e.V. jetzt auch im "Bündnis für Gute Pflege"

Machen sich jetzt auch im „Bündnis für Gute Pflege“ stark für pflegende Angehörige: Die Mitglieder von „wir pflegen“ e.V.

„wir pflegen“ e.V., Deutschlands Interessenvertretung für pflegende Angehörige, ist neues Mitglied im „Bündnis für Gute Pflege“. Beide Organisationen haben sich zum Ziel gesetzt, die Pflegesituation in Deutschland zu verändern: Bessere Leistungen und Unterstützung für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige, bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sowie eine solidarische und paritätische Finanzierung gehören zu den zentralen Forderungen des „Bündnis für Gute Pflege“.

„wir pflegen“ Vorstandsmitglied Dr. Hanneli Döhner erklärt: „Pflegende Angehörige sind die wichtigsten Leistungsträger in der Pflege – Deutschlands größter „Pflegedienst“! Sie benötigen gebührende gesellschaftliche Anerkennung und Unterstützung. Deshalb freuen wir uns, dass unsere Forderungen für pflegende Angehörige für umfassende Beratung, Entlastungsstrukturen und Vereinbarkeit von Pflege und Beruf konkret im Bündnis verankert sind. Und wir werden unseren Beitrag leisten, sie gemeinsam mit diesen starken Bündnispartnern in die Politik zu tragen.“

Ihren Beitrittswillen zum Bündnis hatten die Mitglieder bereits im April 2012 einstimmig beschlossen. Mitglied Agathe Engert, alleinerziehende Mutter von drei Kindern (zwei haben das Asberger Syndrom), meint dazu: „Wer in Deutschland pflegt, kommt schlecht weg. Meine Familie lebt gezwungenermaßen von Hartz IV, nur weil ich seit 20 Jahren, Tag für Tag von 5 Uhr morgens bis oft nach 22 Uhr, behinderte Familienmitglieder pflege. Zwischen der Rhetorik der Regierung und der Realität liegen Welten – das muss sich dringend ändern. Unser Beitritt zum „Bündnis für Gute Pflege“ gibt mir und Tausenden von Menschen etwas Hoffnung.“

Für die Initiative „Armut durch Pflege“, die zu den Schwerpunkthemen des Vereins „wir pflegen“ gehört, begrüßt Mitglied Sebastian Fischer vor allem die Bündnis-Forderung nach einer gerechten Finanzierung: „Unser Pflegesystem in Deutschland diskriminiert pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen. Deshalb unterstützen wir die Aktivitäten, die zu einer Erweiterung der Einnahmebasis und einer Dynamisierung der Leistungen führen. Familienpflege darf das Armutsrisiko nicht erhöhen, schon gar nicht in einem so wohlhabenden Land wie Deutschland“.

„wir pflegen – Interessenvertretung begleitender Angehöriger und Freunde in Deutschland e.V.“

2008 gründeten betroffene pflegende Angehörige und Menschen, die sich beruflich mit dem Thema befassen – zum Beispiel in Beratung, Pflege, Lehre und Forschung – den bundesweit agierenden Verein, der seit 2011 als gemeinnützig anerkannt ist.
Der Verein steht für die Interessen und Rechte pflegender Angehöriger und Freunde ein, auf Bundes-, Länder- und Regionalebene und führt unterschiedliche Organisationen und Initiativen zusammen.

Zu den erklärten Zielen von „wir pflegen“ gehört unter anderem, bestehenden lokalen und regionalen Initiativen mehr politisches Gewicht zu verleihen, pflegenden und begleitenden Angehörigen zu mehr Wertschätzung und Mitspracherecht zu verhelfen sowie vorhandene Angebote bekannter zu machen.

Dafür setzt der Verein drei Schwerpunkte:
Die Arbeitsgruppe „Armut durch Pflege“ klärt darüber auf, wie stark Familien mit pflegebedüftigen Mitgliedern von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Seit 2009 führt die Arbeitsgruppe aufwändige Interviews mit Betroffenen und bietet ihnen so die Möglichkeit, tatsächlich einmal „zu Wort kommen“. Das Ziel ist, die Öffentlichkeit für die Armutsproblematik zu sensibilisieren, gesellschaftliche Verantwortung zu wecken und die Rechte pflegender Angehöriger zu stärken.

Eine weitere Arbeitsgruppe „Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“ will vor allem durch Aufklärungsarbeit in Wirtschaftsunternehmen dafür sensibilisieren, mit welchen Problemen erwerbstätige Menschen konfrontiert werden, wenn sie sich zusätzlichen um pflegebedürftige Angehörige kümmern bzw. deren Versorgung organisieren müssen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege wird in Unternehmen noch kaum thematisiert.

Die dritte Arbeitsgruppe befasst sich vor allem mit der Pflegeversicherung, begleitet und kommentiert kompetent und kritisch die verschiedenen politischen Ansätze für Reformen – für die Mitglieder von „wir pflegen“ ebenso wie auch in Gremien und Arbeitskreisen auf landes- und bundespolitischer Ebene.

„wir pflegen“ ist Mitglied der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen), Mitglied bei Eurocarers (European Association Working for Carers) und nun auch Mitglied beim „Bündnis für Gute Pflege“.

Der Verein ist außerdem Preisträger des „Transatlantischen Ideenwettbewerbs USable“ der Körber Stiftung.

Kontakt:
wir pflegen – Interessenvertretung begleitender Angehöriger und Freunde in Deutschland e.V.
Dr. Hanneli Döhner
Martinistraße 52 – UKE Ost 37
20246 Hamburg
040 7410-54528
doehner@wir-pflegen.net
http://www.wir-pflegen.net

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