Das Tigergras, auch indischer Wassernabel oder Gotu Kola genannt ist eine Pflanze die bereits seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt wird und sich auch im europäischen Raum immer mehr etabliert. Nicht nur in der Medizin, sondern auch in anderen Bereichen wie beispielsweise der Herstellung von Biomasse, wird das Tigergras eingesetzt.
Bei uns im europäischen Raum kennt man das Tigergras als reine Nutzpflanze noch nicht sonderlich gut. Dennoch ist sie auch bei uns sehr verbreitet, allerdings mehr im Bereich der Kosmetik und Pflegeprodukte. Diese Pflanze enthält Stoffe, die eine positive Wirkung auf die Hautzellen haben und wird deshalb in einer ganzen Bandbreite von Produkten eingesetzt. Doch die Entwicklung bleibt nicht stehen und man hat somit auch entdeckt, dass sich das Tigergras, auch als Miscanthus bekannt, sehr gut für die Herstellung von Biomasse eignet. Diese Pflanze soll neben weiteren eine effiziente Alternative zur traditionellen Erzeugung von Biomasse sein. Der große Vorteil von Miscanthus ist, dass die Pflanze zwar ursprünglich aus dem asiatischen Raum kommt, sich allerdings auch bei uns sehr gut anpflanzen lässt. Zudem besteht keine Gefahr, dass der Boden durch Monokulturen Schaden nimmt.
“Die flächendeckende Anpflanzung von Miscanthus ist sehr einfach. Man benötigt keine große Erfahrung um erfolgreich Tigergrass anzupflanzen”, sagt Jan Malkus von der Futenc AG. Er fügt hinzu, dass “immer mehr Kleinbauern auf den Zug aufspringen und das Potential erkannt haben”. Man kann Miscanthus auch als gewöhnliche Heckenpflanze verwenden, die einen dichten Wuchs aufweist und Schutz vor neugierigen Augen liefert. Die immergrüne Pflanze stellt auch hinsichtlich des Bodens keine allzu hohen Ansprüche und eignet sich sogar im privaten Garten als Zierpflanze. Im Bereich der Produktion von Biomasse setzen die Landwirte immer mehr auf die Produktion von Biomasse aus Miscanthus.
Die Frage nach den Quellen der Energieversorgung in der Zukunft ist noch lange nicht geklärt und ist auch heute noch ein großes Thema unter Forschern oder Umweltschützern. Die Produktion von Miscanthus ist zum einen sehr einfach durchführbar, kostet wenig Geld und auch bei der Ernte reichen die Maschinen aus, die man bereits für andere Pflanzen in diesem Bereich verwendet. Die Verarbeitung Biomasse kann also ohne zusätzlichen Aufwand passieren.
Es wird wohl allerdings noch eine Zeit lang dauern, bis endlich brach liegende Flächen mit Tigergrass oder ähnlichen Pflanzen kultiviert werden und ein Teil der benötigten Energie durch Biomasse wie Miscanthus kommt. Erst wenn die Ressourcen tatsächlich knapp werden, kann man hoffentlich auch vermehrte Forschung im Bereich der Produktion von Biomasse entdecken. Bei manchen Kleinbauern scheint das Geschäft allerdings auch jetzt schon gut zu laufen.