Klimaerwärmung und nachhaltiges Recycling – Gerechtigkeit, Gleichheit und Freiheit für das “Gute Leben”. Wie ist dies mit Wohlstand und Wachstum zu vereinbaren? Zwischenruf von Jörg Trübl, CEO der MABEWO AG aus Küssnacht / Schweiz.
Ein interessanter Aspekt ist das lateinamerikanische „Buen Vivir“ (das gute Leben). Dieses wurzelt in einer indigenen Weltanschauung und beruht auf einem Verständnis der Beziehung der Menschheit zur Natur, das grundsätzlich im Widerspruch zum Anthropozentrismus der Moderne steht. Dieses Konzept steht seit Jahren wissenschaftlich zur Diskussion. Unterschiedliche Konzepte sind wegen der globalen Herausforderung der Klimaerwärmung und dem Umbau der Weltwirtschaft hin zu einem nachhaltigen Recyclingsystem notwendig, sind sich Experten einig. Die unterschiedlichen Sichtweisen wurden zum Beispiel im Jahre 2015 in Brüssel bei einer Entschließung innerhalb der Europäischen Union zwischen Europa und Lateinamerika zur Frage des Klimawandels offiziell verdeutlicht.
Unendliches Wirtschaftswachstum für Wohlstand oder Alternativen?
Wird der Klimawandel nicht so sehr nur als ökonomisches und ökologisches Problem gesehen, sondern auch als Frage nach einem „neuen Paradigma des menschlichen Wohlergehens, das die doppelte Herausforderung des Kampfes gegen den Klimawandel und der Verbesserung in Einklang mit Gleichheit und sozialem Zusammenhalt sieht.“ Im Grunde geht es um die Idee, ob man der frühkapitalistischen Idee folgt, dass unendliches Wirtschaftswachstum Ziel aller Bemühungen des Menschen sein soll oder ob es weitere Komponenten gibt, die dieses System einhegen. Wirtschaftswachstum galt und gilt vielfach als Garant für Wohlstand, Vollbeschäftigung und eine stabile und zufriedene Gesellschaft in einem kapitalistischen System. Die Inkarnation dieser „Good-Living-Bewegung“ bricht allerdings mit diesen Traditionen und fragt nach Möglichkeiten alternativer Ordnung beziehungsweise Korrektiven dieses Systems der Anthropozentrik. Die Aspekte des menschlichen Zusammenwirkens, ob nun „Good Living“ oder „Buen Vivir“ genannt, wurden bei den Verfassungsdiskussionen von zwei Andenländern in Südamerika Anfang des 21. Jahrhunderts Bolivien und Ecuador diskutiert. Vor wenigen Jahren verbreitete sich die Idee des „Buen Vivir“ innerhalb und außerhalb Lateinamerikas, nachdem 2008 und 2009 die Formulierungen in den Verfassungen der Länder Ecuador und Bolivien Niederschlag gefunden hatten. Worte hierfür sind das Leben als gegenseitige Hilfe und Fürsorge für die Natur im Sinne einer indigenen Tradition als auch einer philosophischen Ähnlichkeit mit dem Buddhismus und Taoismus. Ecuador war das erste Land der Welt, welches die Rechte der Natur auf Verfassungsebene festschrieb.
“Gutes Leben” beschäftigt nicht nur Philosophen
Seit den griechischen Philosophen Platon und Aristoteles haben fast alle großen Philosophen über das geschrieben, was man ein “gutes Leben” nennen könnte. Ein wesentlicher Unterschied zu der Idee des „Good Livings“ im 21. Jahrhunderts ergibt sich aus der Beziehung dieses guten Lebens mit der Natur – Thema Rohstoffausbeutung. Kritisch betrachtet kann diese Bewegung die Idee des „European Green Deals“ von 2019, der eine Reihe von politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Maßnahmen der Europäischen Union mit dem Ziel, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen, beeinflussen. Hier wird kritisiert, dass die Zentralität des Wirtschaftswachstums von den natürlichen Ressourcen abgekoppelt wird, ohne den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Diskutiert werden muss, dass der Wille zum unbedingtem Wirtschaftswachstum die Erde an ihre ökologische Grenze befördert.
Wenn wissenschaftliche Daten vorliegen, welche Handlungsfelder werden dadurch besetzt, wer besetzt sie und in welcher politischen Art und Weise? Die EU verfolgt mit dem European Green Deal das übergeordnete Ziel, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Zu den weitreichend geplanten Maßnahmen gehören die Erhöhung des Anteils von Energie aus erneuerbaren Quellen, der Aufbau eines europäischen Marktes für emissionsfreien Wasserstoff und die Steigerung der Energieeffizienz auf allen Ebenen. Ausgangspunkt dieser gewaltigen Anstrengung ist das Pariser Klimaabkommen mit dem Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter plus zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Wie die Mitgliedsstaaten der EU hat auch Russland das Klimaabkommen unterschrieben. Im Jahr 2020 hat Präsident Putin per Präsidialdekret seine Regierung angewiesen, die Emissionen bis zum Jahr 2030 auf einen Wert von 70 Prozent von 1990 zu reduzieren. Diese ambitionierte Zielsetzung muss zur Erreichung von entsprechenden Maßnahmen begleitet werden. Und diese ambitionierten Emissionseinsparziele des European Green Deals auf der einen und von Russland auf der anderen Seite werden die gesamteuropäische Nachfrage nach erneuerbaren Energien drastisch erhöhen. Innerhalb der EU allein wird sich diese Nachfrage aufgrund regulatorischer und gesetzlicher Bedingungen wohl schwer und schon gar nicht kurzfristig erfüllen lassen. Daher ist die Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Stromproduktion auch in anderen Ländern, wie z.B. Russland und gewissen Staaten der GUS unabdingbar, die aufgrund ihrer geografischen Lage und Größe noch ein enormes Potential an der Nutzung erneuerbarer Energiequellen, wie Biomasse, Wasserkraft und natürlich auch Sonnenenergie, haben.
Die Diskussion und die Idee von “Buen Vivir” verdeutlicht, dass für den globalen Klimaschutz eine weltweite Solidarität nötig ist.
V.i.S.d.P.:
Jörg Trübl
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Vertreten durch Herrn Jörg Trübl
Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und schafft Lebensgrundlagen, in denen grundlegende Bedürfnisse abgedeckt werden: MABEWO nutzt Photovoltaikanlagen zur Wasser- und Stromproduktion. MABEWO ist ein verlässlicher lokaler Dienstleister, der die Lebenssituation der Menschen verbessert und Arbeitsplätze schafft. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa. Weitere Informationen unter: https://www.mabewo.com/
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