Nicht immer bedeutet das kostenlose Angebot nützlicher Waren zugleich, dass die Nutzung völlig ohne Gegenleistung erfolgt. Dies zeigt sich besonders bei kostenlos angebotener Software fürs Handy. Zwar entfalten die meisten Apps tatsächlich eine für den Anwender nützliche Funktion. Bezahlt wird aber wohl immer– mit den eigenen Daten.
„Man sollte nie vergessen, dass zwar eine Vielzahl der derzeit verfügbaren Apps kostenlos angeboten wird, hinter diesen Angeboten aber häufig Firmen stehen, welche auch durch die Vermarktung der kostenlosen Apps Geld verdienen“, weiß Laura Birkenstock von der Verbraucherzentrale Sachsen und ergänzt, „allein die Entwicklung und Programmierung einer App kostet regelmäßig fünfstellige Beträge und die müssen irgendwie wieder verdient werden“. Die persönlichen Daten sind mittlerweile nicht nur für Industrie und Handel ein geldwertes Gut. Auch Hacker können sich über Schwachstellen der kleinen Programme Zugriff auf den an den Anbieter ausgeleiteten Datenstrom verschaffen und so insbesondere die Kontaktdaten für illegale Zwecke verwenden. Darunter fällt auch die Flutung des Postfachs mit Spam- und Phishing-Mails. Manche Anbieter versprechen auch lediglich vordergründig eine nützliche Funktion und die vermeintliche Sicherheitssoftware entpuppt sich nach der Installation als waschechte Spähsoftware, deren einziger Zweck es ist, Daten an Dritte weiterzugeben.
Beim Download vieler kostenloser Apps muss der Anwender zunächst dem Anbieter weitreichende Datenberechtigungen einräumen. Diese Berechtigungen umfassen häufig die vollständige Protokollierung und Übertragung der genutzten Anwendungen und auch die Ausleitung sämtlicher Kontaktdaten, die sich auf dem Telefon befinden. Die einzuräumenden Berechtigungen variieren hier in ihrer Reichweite von App zu App. „Verbraucher sollten daher vor dem Herunterladen einer App immer genau die Angaben zu den dem Anbieter eingeräumten Berechtigungen lesen und sich die Nutzung entsprechender Apps gut überlegen“, rät Birkenstock. Die möglichen Nachteile oder Schäden, die sich hier für den Verbraucher ergeben können, sind vielfältig. Neben dem erhöhten Risiko aufgrund der Adressdatenweitergabe, vermehrt Ziel von Spam- und Phishing-Attacken zu werden, kommt auch die Manipulation der weiteren Software des Smartphones und der verwendeten Dienste durch Dritte in Betracht.
Aktuelle Informationen zu Smartphone und Apps sowie weitere Tipps und Informationen zu möglichen Risiken sind über die Seiten der Verbraucherzentrale Sachsen unter www.verbraucherzentrale-sachsen.de abrufbar.
Quelle:VBZ Sachsen