Langfristig zum Vermögen – Dem Zins ein Schnippchen schlagen

Sparen? Ja. Doch wie lässt sich beim gegenwärtigen Zinsniveau ein Wertverlust des Geldes vermeiden? Ein Fondssparplan könnte die Lösung sein.

Die gute Nachricht der Deutschen Bundesbank lautet: Die Geldvermögensbildung der privaten Haushalte fiel im 1. Quartal 2012 im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 7,6 Prozent höher aus. „Sie betrug rund 52 Milliarden Euro“, teilte die Institution am 16. August 2012 mit. Vor allem die Geldvermögensbildung in Bankeinlagen einschließlich Bargeldhaltung hätte mit 21 Milliarden Euro im Vorjahresvergleich (6,39 Milliarden Euro) spürbar zugenommen. Die Deutschen, bekannt als eifrige Sparer, legen also nach wie vor viel Geld zur Seite. 21 Milliarden Euro – eine ganze Menge Geld, das richtig angelegt werden will.

Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht für alle diejenigen, die Geld zurückgelegt haben: „Dabei nahmen private Haushalte zum Teil eine negative reale Verzinsung in Kauf.“ Das heißt also, dass ihr Geld an Wert verliert. Denn wer eine Sparform mit einem Zinssatz wählt, der unter der Rate der Geldentwertung – der Inflationsrate – liegt, macht Verlust. Und auch das ständige Auf und Ab an den Märkten macht die Sache nicht einfacher. Hinzu kommt, dass viele Menschen geeignete Anlagelösungen, wie etwa Fondssparpläne, gar nicht kennen. Dies trifft auf rund ein Viertel der Befragten aus einer Studie von Union Investment im 3. Quartal 2012 zu.

Die Fondsgesellschaft der genossenschaftlichen FinanzGruppe hat auch ermittelt, dass 78 Prozent derjenigen, die von Fondssparplänen schon einmal etwas gehört haben, jedoch nur in groben Zügen oder gar nicht wissen, wie diese funktionieren.

Den Wünschen Schritt für Schritt näherkommen

Gülendam Bakmaz, Expertin bei der Rüsselsheimer Volksbank, ist es daher ein Anliegen, mehr zu dieser attraktiven Sparform zu informieren, bei der das gesparte Geld in einen Investmentfonds angelegt wird: „Ein Merkmal ist die regelmäßige Einzahlung. Das können schon kleine Beträge ab 50,- Euro sein. Der Vorteil: Bei unterschiedlichen Einstiegszeitpunkten und gleichbleibenden Sparraten kaufen Sparer bei niedrigen Kursen mehr, bei höheren weniger Fondsanteile.“ Über die Jahre sei es so möglich, Kursschwankungen auszugleichen, und Sparer könnten vom sogenannten „Durchschnittskosteneffekt“ profitieren. Ein weiteres Merkmal sei die breite Streuung des Risikos. Denn ein Investmentfonds bestehe aus einer Vielzahl verschiedener Einzeltitel, die die Fondsmanager sorgfältig auswählten. Zwar gäbe es auch bei solchen Geldanlagen Risiken, wie beispielsweise erhöhte Kursschwankungen, doch: „Je langfristiger gespart wird, desto weniger fällt dies ins Gewicht“, erklärt G. Bakmaz. So könne man mit Fondssparplänen attraktive Erträge erzielen. Auch könnten Fondsanteile jederzeit verkauft oder die Sparrate geändert werden, um grundsätzlich jederzeit flexibel zu bleiben. Fondssparpläne seien mit Aktien, Renten oder anderen Anlageklassen möglich. „Aber auch Mischfonds können eine interessante Anlagemöglichkeit sein. Neben dem Sparen für kleine oder große Anschaffungen oder auch als Polster für die Altersvorsorge denken viele Sparer auch an ihren Nachwuchs“, weiß G. Bakmaz aus ihrer Beratungspraxis. Die Vorsorge für die nächste Generation zähle seit Jahren zu den wichtigsten Sparzielen bei Privatkunden und ließe sich beispielsweise mit einem Fondssparplan für Kinder umsetzen. G. Bakmaz empfiehlt, sich ausführlich beraten zu lassen und zu prüfen, ob sich ein Fondssparplan für die individuelle Geldanlage eignet.

Drei Fragen und Antworten zu Fondssparplänen Gülendam Bakmaz, Finanzberatung Rüsselsheimer Volksbank, erläutert in aller Kürze, was einen Fondssparplan zu einer solch interessanten Sparform macht. Frau Bakmaz, was macht einen Sparplan in einen Investmentfonds in erster Linie aus? Kleine Beträge, große Wirkung, könnte man sagen. Schon ab 50,- Euro können Sparer einsteigen und Stück für Stück ein Vermögen aufbauen. Denn ein finanzielles Polster kann für vielerlei im Leben wichtig sein. Bindet man sich damit langfristig? Einen Fondssparplan sollte man tatsächlich als langfristige Geldanlage sehen. Denn nur so kommen alle seine Vorteile zum Tragen. Aber flexibel bleiben Sparer damit trotzdem, denn sie können den Sparbetrag jederzeit ändern oder aussetzen oder die Fondsanteile auch komplett verkaufen, falls es einmal eng werden sollte. Und wie steht es mit der Sicherheit? Breite Streuung ist ein wichtiges Merkmal von Investmentfonds. Mögliche Risiken verteilen sich im Gegensatz zu einem Einzelwertpapier auf eine Vielzahl verschiedener Anlagen. Frau Bakmaz, vielen Dank für diese Informationen.

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