Wir leben in einer rasanten Gesellschaft, geprägt von einem stetigen Wandel der verschiedenen Einflüsse auf uns. Sei es die Arbeitsplatzbedingungen, die technologischen Herausforderungen und Veränderungen, oder gar die Beziehungsmodelle, welche sich eklatant im Vergleich zu Oma und Opas Zeiten umgestülpt haben. Wir haben das Gefühl, dass wir uns ständig verändern müssen – dass wir hoffnungslos dem Wandel ausgeliefert sind. Doch ist dies so, oder ist es nicht eher die Fähigkeit zur Anpassung, die Fähigkeit den Stress der Veränderung zu bewältigen, welche uns fehlt?
Stress als Schutzantwort des Körpers
Stress ist die Antwort unseres Körpers auf sich verändernde äußere wie innere Einflüsse, welche auf ihn einwirken. Wir wechseln den Arbeitsplatz. Die Kollegen sind neu, der Chef ist ungewohnt harsch, wir müssen in einem Großraumbüro 8 Stunden am Tag arbeiten. Keine guten Einflüsse, oder? Das ist Stress. Ihr neuer Partner war anfangs so liebevoll. Jetzt nach einem Jahr streiten Sie sich nur noch, Harmonie klingt anders. Auch das ist Stress. Sie sollen sich auf Arbeit an einen neues Betriebssystem speziell für ihre Branche gewöhnen. Stress. Ja.
Stress hat anfänglich Auswirkungen auf Ihr Schmerzempfinden. Er kann Kopfschmerzen aber auch ausstrahlende Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule verursachen. Er kann sich auf den Magenschlagen und das auch über Jahre. Er kann Ihren Blutdruck und Ihr gesamtes Herzkreislaufsystem verändern. Sie sehen nur noch blass aus, haben keine körperliche Kraft mehr, und sind ständig müde? Auch das sind Auswirkungen von Stress.
Was hat nun Osteopathie damit zu tun, und wie kann sie helfen?
Der und die Osteopathin hat die Fähigkeit auf Ihr Stresssystem direkt sowie indirekt einzuwirken. Stress manifestiert sich in jeder Zeller Ihres Körpers, aber oftmals zuerst an Ihren orthosympathischen und parasympathischen Stresszentren, also an ihrer gesamten Brustwirbelsäule und ihrem unteren Lendenwirbel- und Ihrem oberen Halswirbelbereich. Und dort sorgt es anfangs für Verspannungen und Verhärtungen, die mit bestehender Dauer des Stresses immer fester werden und Ihnen Schmerzen im Rücken oder Kopf, sowie hinteren Beckenbereich bescheren.
Direkt kann der Osteopath die Verspannungen lockern, sie „befreien“. Dazu gibt es manipulative, also durchaus kräftige aber auch sehr weiche Techniken, die je nach Patienten unterschiedlich und vor allem passend angewandt werden. Es gibt in Verbundenheit zu diesen beschriebenen Zonen auch Organe, wie schon oftmals von mir berichtet beispielsweise der Magen, welche einen starken Einfluss auf die Brustwirbel und Halswirbelsäule nerval ausüben.
Indirekt gibt es eine breite Palette an Edukation also eine Form der Weiterbildung und Aufklärung, die die Osteopathin dem Patienten vermittelt. Sie reicht von der richtigen stressreduzierenden Ernährungsweise, welche individuell durchaus verschieden sein kann – bishin zur psychologischen Erörterung der Alltagsprobleme, welche den Stress gar erst entflammen. Ganz nach dem Prinzip: Alles hat eine Ursache. Behandle nicht nur das Symptom, sondern auch die Ursprünge.
Erkennung: Ursache, Auswirkung und Behandlung
Osteopathie ist mehr als nur Handauflegen und Einrenken. Die Behandlungsinterventionen sind in der Summe einfach, sie sehen durchaus anspruchsvoll aus. Die Schwierigkeit als Osteopath ist es nur immer das Urproblem zu erkennen und „den richtigen Ton“ bei dem individuellen Patienten zu treffen. Daher können 10 Patienten das gleiche Problem, beispielsweise eine berühmtberüchtigte Ischialgie, also einen Ischias haben. Der eine Patient hat ihn aber durchs Joggen, die andere durch stundenlanges Sitzen, und wiederum ein anderer durch eine Skoliose der Wirbelsäule.
Sie sehen, Osteopathie behandelt den Patienten als Ganzes und nicht nur das Symptom. Jeder ist verschiedenen und diese Verschiedenheit muss in all ihren Facetten in der Behandlung berücksichtigt werden. Speziell auf gewisse Stresssymptome gemünzt, welche manchmal nicht so direkt zu erkennen sind, wie eine offene Wunde oder ein Bruch, beweist die Osteopathie Feinfühligkeit und eine Differenzierung die wirklichen Ursachen zu sehen und zu beheben.
V.i.S.d.P.:
Christoffer Kreissig
Osteopath – Heilpraktiker – Sportwissenschaftler
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