Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde, Vegetarierbund und Carstens-Stiftung organisieren „VegMed“, die europaweit erste wissenschaftliche Fachkonferenz zu vegetarischer Ernährung in der Gesundheitsversorgung. Die zertifizierte Fortbildungsveranstaltung findet am 9. Dezember 2012 in Berlin statt. Sie richtet sich an Ärzte, Diätassistenten, Gesundheitsberater und Ernährungswissenschaftler.
Die meisten Zivilisationskrankheiten sind direkt oder indirekt mit unseren Ernährungsweisen gekoppelt. Diese Erkrankungen verursachen allein in Deutschland Kosten in Höhe von 70 Milliarden Euro, ein Drittel der jährlichen Ausgaben im Gesundheitswesen. Einer vegetarischen Vollwertkost kann bei Prävention und Behandlung zahlreicher Erkrankungen eine wichtige Rolle zukommen. So belegen Therapieprogramme mit überwiegend pflanzlicher Ernährung ihren Nutzen bei Koronarer Herzkrankheit und Prostata-Erkrankungen. Zunehmend werden auch ethische und ökologische Aspekte diskutiert. „Auf der VegMed werden neuste Forschungsergebnisse präsentiert, vegetarische Kostformen vorgestellt und Perspektiven pflanzlicher Ernährung in der Medizin thematisiert“, so Sebastian Zösch, Geschäftsführer des VEBU. Das vollständige Programm finden Sie unter: http://www.vegmed.org/20120912_Fyler_VegMed_web.pdf
Prof. Claus Leitzmann, ehemaliger Leiter des Gießener Instituts für Ernährungswissenschaften und Eröffnungsredner der Veranstaltung, sagt: „Es ist höchste Zeit, Ärzte und Gesundheitsberater auf den neusten Stand in Sachen vegetarische Ernährung und Medizin zu bringen. Die Erkenntnisse der vergangenen Jahre sollten Mythen über Vegetarismus ausräumen und Perspektiven für die ärztliche Praxis schaffen.“
Dass vegetarische Kost vielfältig und anspruchsvoll sein kann, wird ein rein pflanzliches Mittags- und Abendbuffet verdeutlichen.
Prävention und Behandlung von Krankheiten
Studien zeigen, dass Vegetarier bei zahlreichen medizinischen Indikationen, insbesondere im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ein geringeres Krankheitsrisiko haben. Der Grund liegt wahrscheinlich in ihrer Lebensmittelauswahl: Ein größerer Verzehr von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen senkt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen um 15 bis 35 Prozent, so das Ergebnis einer Metaanalyse aus England.
Eine Langzeitstudie in den USA mit mehr als 500.000 Teilnehmern zeigte bei Männern mit dem höchsten Fleischverzehr ein um 27 Prozent (Frauen: 50 Prozent) höheres kardiovaskuläres Sterblichkeitsrisiko.
Selbst wenn übrige Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum oder Sport und soziodemografische Parameter ausgeklammert werden, bleiben die Vorteile einer vegetarischen Ernährung offensichtlich erhalten. In einer Vergleichsstudie hatten Vegetarier, unabhängig von ihren sonstigen Lebensgewohnheiten, ein um 36 Prozent niedrigeres Risiko ein metabolisches Syndrom zu entwickeln.
Eine vegetarische Kost kann auch therapeutisch eine Rolle spielen: Am Beispiel der rheumatoiden Arthritis konnte in Studien gezeigt werden, dass der Verzicht auf Fleisch, teilweise mit initialem Fasten, zu einer Symptomlinderung führt. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10479237)
Auch die Amerikanische Gesellschaft der Ernährungswissenschaftler (ADA) vertritt die Position, dass eine vegetarische Kostform einen gesundheitlichen Nutzen für Prävention und Behandlung bestimmter Erkrankungen hat. (http://www.vebu.de/ada)
Laut einer Umfrage der Universität Jena ist der Wunsch nach einer gesünderen Ernährungsweise ein wichtiges Motiv für die Hinwendung zur vegetarischen Ernährung. (http://www.vegetarierstudie.uni-jena.de/)
Konferenzteilnahme und Gebühr
Die Teilnahmegebühr für die Veranstaltung beträgt 39 Euro. Vegetarisches Mittags- und Abendbuffet inkl. Getränke sind im Tagungspreis enthalten. Die Veranstaltung findet am 9. Dezember an der Charité in Berlin statt, sie ist mit CME-Fortbildungspunkten der Ärztekammer Berlin, der DGE, VDD und VDOE zertifiziert. Anmeldung unter www.vegmed.org
Veranstalter von VegMed
Der Ärztekongress VegMed wird von der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin in Zusammenarbeit mit dem Vegetarierbund Deutschland (VEBU) und der Carstens-Stiftung ausgerichtet. Die Carstens-Stiftung fördert die Veranstaltung.
Der VEBU ist seit seiner Gründung 1892 eine unabhängige und parteipolitisch neutrale Interessenvertretung der unterschiedlichen vegetarischen Lebensstile. Ziel des Verbandes ist es, den Fleischkonsum in der Gesellschaft deutlich zu senken sowie die vegetarische Lebensweise als attraktive Alternative möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.
Kontakt:
Vegetarierbund Deutschland e.V. (VEBU)
Sebastian Zösch
Glatzer Str. 5
10247 Berlin
030 – 200 50 799
presse@vebu.de
http://www.vebu.de