So sparen Sie richtig sagt die VBZ Hamburg

Die enorme Bandbreite an Geldanlageformen, unverständliche Produktinformationen und verhängnisvolle Klauseln im Kleingedruckten machen es den Verbrauchern heute schwer, ihr Geld sicher und gewinnbringend anzulegen. Zudem haben Banken und andere Finanzinstitute ihre eigenen Provisionen meistens stärker im Auge als die Interessen ihrer Kunden. Vor diesem Hintergrund sind die erstmals vor genau 50 Jahren am 15. März 1962 vom damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy proklamierten Rechte der Verbraucher heute aktueller denn je.

– das Recht auf Sicherheit und sichere Produkte
– das Recht auf umfassende Information
– das Recht auf freie Wahl
– das Recht, gehört zu werden.

10 Tipps zum richtigen Sparen
Sie haben weder Zeit, notwendiges Wissen, noch Lust, sich in das teils unüberschaubare Angebot der Finanzbranche einzuarbeiten? Dann sind unsere zehn Grundregeln rund ums Sparen genau das Richtige für Sie. Damit sind Sie auf einem guten Weg, wenn Sie Ihr Geld sicher anlegen wollen und gut fürs Alter vorsorgen möchten.

1. Kein Sparen auf Kredit
Prüfen Sie, ob Sie wirklich Geld fürs Sparen übrig haben. Wenn Sie mit Ihrem „Dispo“ regelmäßig im Minus sind, ist das nicht der Fall. Da Kreditzinsen grund­sätzlich höher sind als Sparzinsen, sollten Sie zunächst alles daran setzen, zu­verlässig im Plus zu bleiben.

2. Richtige Laufzeiten wählen
Achten Sie darauf, dass die Laufzeit Ihres Sparvertrags richtig bemessen ist. Legen Sie Ihr Geld so an, dass Sie immer darüber verfügen können, wenn Sie es brauchen – wenn Sie beispielsweise heiraten, Nachwuchs bekommen, eine Immo­bilie kaufen wollen oder sich selbstständig machen möchten. Das gilt auch, wenn Sie langfristig etwas für die Altersvorsorge zurücklegen wollen: Sparen Sie in Etappen, indem Sie fällige Auszahlungen erneut anlegen. Verzichten Sie auf Anlageformen, bei denen Ihr Geld über Jahrzehnte fest gebunden ist.

3. Kosten im Blick behalten
Für die Verwaltung Ihres Geldes verlangen die Geldinstitute oft ein Entgelt (z.B. Kontoführung, Depotkosten, Ausgabeaufschlag, Verwaltungskosten, Provisionen). Das kann Ihre Rendite schmälern. Achten Sie bei Ihrer Entscheidung also sehr genau auf die Kosten und suchen Sie sich den preiswertesten Anbieter heraus. Achtung, manche Kosten werden nicht offen gelegt.

4. Klassische Sparformen bevorzugen
Beim Sparen mit Tages- oder Festgeld, Sparbuch, Sparbrief oder Bundesschatz­brief Typ A machen Sie keine Fehler – hier ist Ihr Geld sicher. Bei Anlagebeträgen bis zu einer Größenordnung von rund 40.000 Euro bzw. 80.000 Euro (für Verhei­ratete) müssen Sie sich auch keine Gedanken „wegen der Steuern“ machen. Sie liegen mit Ihren Erträgen im Rahmen der Freibeträge.

5. Sparformen für Fortgeschrittene
Wenn Sie bereits eine größere Summe (z.B. im Wert Ihres nächsten Autos) als Festgeld angelegt haben und das Risiko nicht scheuen, kommen auch Aktienfonds mit einer höheren Rendite als Sparform in Betracht. Empfehlenswert sind Exchange-Traded-Funds (ETFs) – hier sparen Sie eine Menge Verwaltungskosten.

6. Bausparen bringt nichts
Bausparverträge sind keine guten Sparverträge. Der Zinsertrag ist mager und liegt aktuell höchstens bei 1,5 Prozent. Es gibt also weitaus bessere Möglichkeiten, Ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Lediglich bei alten Tarifen können Sie sich noch über eine Verzinsung von 4 Prozent freuen. Doch diese so genannten Renditebausparverträge werden heute nicht mehr angeboten.

7. Riestern lohnt sich
Die Riester-Rente ist sinnvoll – vorausgesetzt Sie schließen den richtigen Vertrag ab und nutzen wirklich die staatliche Förderung. Mit einem Banksparplan für Sicherheitsliebende oder einem Fondssparplan für risikofreudigere Anleger lassen sich gute Rücklagen zur Altersvorsorge bilden. Achten Sie darauf, dass Sie min­destens 4 Prozent Ihres Einkommens einzahlen, dann schöpfen Sie die volle staatliche Förderung aus.

8. Finger weg von Versicherungen
Eine sichere Geldanlage wie Festgeld, Sparbrief oder Bundesschatzbrief ist grund­sätzlich viel besser für die Altersvorsorge geeignet als Kapitallebens- und private Rentenversicherungen. Die beiden letzteren haben viel zu lange Laufzeiten, das Abbruchrisiko ist hoch und die Rendite mager. Ein hoher Anteil Ihres sauer Erspar­ten geht außerdem für (versteckte) Verwaltungskosten drauf.

9. Vorsicht vor Traumrenditen
Glauben Sie niemandem, der Ihnen hohe Renditen oder Steuervorteile ins Blaue hinein verspricht. Hohe Renditen gibt es nur im Doppelpack mit einem hohen Verlustrisiko. Und viele Anlageberater locken ihre Opfer mit angeblichen Steuer­vorteilen ins finanzielle Verderben.

10. Sparkonzept im Miniformat

Dispo in die schwarzen Zahlen bringen.
Über ein bis zwei Nettogehälter am besten täglich verfügen können.
„Riester“-Vertrag als Bank- oder Fondsparplan abschließen.
Eine größere Summe, ungefähr im Wert Ihres nächsten Autos, längerfristig (2 bis 6 Jahre) sicher anlegen.
Zusätzliches Geld können fortgeschrittene Sparer in Aktienfonds oder eine Immobilie investieren.

Ratgeber zum Weiterlesen
Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserem Ratgeber „Ampelcheck Geldanlage“. Darin werden die Sicherheit, die Rendite, die Liquidität und die Transparenz von rund einem Dutzend Anlageformen und Produktgruppen mit einfachen und klaren Ampelkennzeichnungen bewertet. Zudem wird geprüft, ob ein Finanzprodukt für die Altersvorsorge geeignet ist oder nicht.

Quelle.VBZ Hamburg