Dieser massive Anstieg der Altersarmut steht eigentlich im Gegensatz zu den Auswirkungen einer starken Rentenerhöhung – doch wie schlimm sieht das im Einzelnen genau aus?

Mecklenburg-Vorpommern trauriger Spitzenreiter
Insgesamt liegt das Armutsrisiko laut Studie bei der 50- bis 64-jährigen ostdeutschen Bevölkerung deutlich höher als bei der Bevölkerungsgruppe der über 65-jährigen. Den traurigen Spitzenwert hierbei erreicht Mecklenburg-Vorpommern: Mit 23,6 % sind die 50- bis 64-jährigen gefährdet, in Sachsen-Anhalt sind es noch 21,8 %. Zum Vergleich: Die Gruppe der über 65-jährigen steht sich in beiden Ländern mit 14,7 % bzw. 14,2 % deutlich besser. In den alten Bundesländern liegt Bremen mit 19 % bei den 50- bis 64-jährigen Personen an der Spitzenposition. 
Schaut man sich die Gruppe der 50- bis 64-jährigen Personen im Ost-West-Vergleich an, so zeigt sich, dass im Osten durchschnittlich 19,5 % armutsgefährdet sind, im Westen jedoch lediglich 11,2 %.
Bei den über 65-jährigen liegt das Armutsrisiko im Durchschnitt der gesamten Bundesrepublik derzeit bei 14,3 % – dies ist immerhin ein Anstieg um fast 40 % im Vergleich zu 2006 (Risiko damals: 10,4 %). Die niedrigsten Quoten schafften hierbei Berlin mit 11 %, Sachsen 11,5 % und Hamburg mit 11,7 %. 
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass die kommende Rentnergeneration zukünftig das Altersarmutsrisiko bei Rentenbezug in den neuen Bundesländern deutlich erhöhen wird.

Aktuelle Rentenerhöhungen haben kaum Einfluss auf die kommende Rentengeneration
Die derzeitigen Rentner, welche von der geplanten Rentenerhöhung profitieren werden, können sich natürlich noch über das zusätzliche Einkommen freuen. Doch für die folgenden Generationen von Rentnern hat diese Erhöhung kaum eine Wirkung auf das Altersarmutsrisiko. Das noch immer zunehmende Risiko wird durch die Erhöhung nur minimal reduziert. Betrachtet man beispielsweise die Geschlechter getrennt, so kommt die Studie bei den Frauen trotz der Rentenerhöhung auf ein Altersarmutsrisiko von 16,2 % bei der derzeitigen Rentnergeneration, bei den Männern hingegen auf lediglich 12 %. Somit ist klar, dass insbesondere Frauen, aber auch Alleinstehende, Geringqualifizierte oder Menschen mit Migrationshintergrund besonders gefährdet sind. Übrigens bedeutet der derzeitige Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland nicht, dass das Rentensystem zusätzlich belastet wird – sondern eher im Gegenteil: Die Hinzukommenden sind in der Zukunft eher als Beitragszahler für die Rentenkassen zu betrachten.

Politik muss dringend handeln
Wichtige finanz- und sozialpolitische Maßnahmen müssen auf den Weg gebracht werden, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Die Autoren der Studie schlagen z. B. den Abbau von Arbeitslosigkeit, deutlich weniger Niedriglohnjobs und weniger Beschäftigung ohne Versicherungszwang vor. Daneben spielt auch die Wohn- und Kostensituation im Alter eine große Rolle: Wer als Rentner für eine Mini-Wohnung eine hohe Miete zahlen muss, rutscht ebenfalls schnell in die Altersarmut ab. Reformen auf dem Arbeitsmarkt und auf dem Gebiet des Renten- bzw. Sozialversicherungssystems scheinen unvermeidlich, wenn der so negativen Entwicklung Einhalt geboten werden soll.

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