Stolzer realisiert Parksystem in Istanbul

Die Stolzer Parkhaus GmbH & Co. KG ist spezialisiert auf die Planung und den Bau automatischer Parksysteme. In Istanbul hat das Unternehmen aus dem badischen Achern-Gamshurst ein automatisiertes Anwohnerparksystem mit 73 Stellplätzen auf drei Parkebenen realisiert.

Stolzer realisiert Parksystem in Istanbul

Die Fahrzeuge werden vertikal und horizontal bewegt und in die zugewiesenen Stellplätze befördert.

Istanbul ist nicht nur ein wirtschaftliches Schwergewicht, sondern auch die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei. Entsprechend teuer ist der Bauplatz in der Stadt am Bosporus. Auf das Auto verzichten möchte aber trotzdem niemand. Die wachsende Parkproblematik hier auszuklammern, wäre kurzsichtig: Der Platz, der einem Auto zugestanden wird, entspricht fast der Wohnfläche für einen Menschen. Die Netto-Fläche eines Parkplatzes ist hier der geringste Teil; ein größerer sind Zufahrtswege, Einfahrten und Rampen. Hier hat Stolzer die Lösung, denn bei automatischen Parksystemen fällt dieser Teil weg. Diese Platzersparnis eröffnet Sanierern und Bauherren neue Möglichkeiten.

So war es dann auch beim Projekt in Istanbul das Ziel, ausgehend von der vorhandenen Grundfläche und einer vorgegebenen Tiefe eine Lösung für möglichst viele Stellplätze zu entwickeln. Das ist gelungen: Auf jede der 36 Wohneinheiten im Gebäude kommen rein rechnerisch zwei Parkplätze. „Mit einer konventionellen Lösung wäre höchstens die Hälfte dessen möglich gewesen“ schätzt Hugo Zapf, Vertriebsleiter bei Stolzer. Stärker in die Tiefe zu gehen sei bei der engen Bebauung in der Nachbarschaft technisch schwierig und wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen. Neun Monate betrug die Bauzeit für das automatisierte Parksystem, als Richtwert für die Baukosten veranschlagt Zapf rund 15.000 Euro pro Stellplatz.

„Wir liefern alles aus einer Hand – von der Konzeption bis zur Umsetzung“, ergänzt Andreas Menneken, Marketing Manager bei Stolzer. „Bei uns ist alles aus einem Guss, von der Planungs- über die Konstruktionsphase bis hin zum After-Sales-Service finden alle Prozesse inhouse statt. Somit gibt es keine Schnittstellenproblematiken“, erklärt er weiter.

Zwar erscheinen automatisierte Parklösungen zunächst einmal teurer als konventionelles Parken; die Investition amortisiert sich trotzdem, gerade bei Bauvorhaben, die wie hier besondere Lösungen verlangen. Die Projekte können auf engstem und oft teuerstem Raum realisiert werden, in sonst schwer nutzbaren Baulücken wie auch als Tiefgaragen gleichermaßen. Hier spart eine solche Lösung kostbaren Raum, der als zusätzlich gewonnene Nutzfläche einen Mehrwert für die Immobilie generiert.

Gelten Stellplätze woanders oft nur als lästiger Kostenfaktor, können in hochverdichten Gebieten wie in Istanbul oder anderen Großstädten durch die Vermietung sogar zusätzliche Einnahmen erzielt werden. „Auch die Instandhaltungskosten sind durch die geringere in Anspruch genommene Gebäudefläche niedriger“, weiß Hugo Zapf zu berichten. Die energieintensive, dauerhafte Beleuchtung entfalle praktisch vollständig. Gewartet wird das Anwohnerparksystem in regelmäßigen Abständen durch einen Servicepartner vor Ort. Zusätzlich sind die Anlagen per Fernüberwachung immer mit der Firmenzentrale verbunden.

Verunreinigungen und mögliche Beschädigungen durch Ein- und Ausfahrt – in konventionellen Tiefgaragen oft ein unangenehmes und teures Ärgernis – sind ebenfalls kein Thema mehr. Darüber hinaus sind diese meist auch kein ästhetischer Genuss. Automatisierte Parksysteme bieten Architekten hier weit größeren Spielraum.

Für den Bauherren wie Betreiber bietet das System von Stolzer somit nur Vorteile: Rampen und Personenaufzüge entfallen, automatisiertes Parken verursacht keinen Lärm und keine Abgase.

Für den Nutzer des automatischen Parksystems bedeutet die Lösung Komfort: Er spart die Zeit, die er sonst für den Gang zum Auto sowie zum Ein- und Ausparken benötigt. Automatisches Parken macht es dem Fahrer damit so einfach wie möglich – ausgefeilte Technik erledigt den Rest. Der Fahrer gibt sein Fahrzeug in einem zentralen Übergaberaum ab, ähnlich wie bei einer Autowaschanlage. Das Auto wird auf eine Plattform gefahren und gesichert; identifiziert wird es per Chipkarte oder Transponder. Für den Fahrer ist das schon alles – sein Auto wird nun mit Sensoren auf Überstände abgetastet und vollautomatisch an den Aufbewahrungsort verfahren. Das Abholen ist ebenso einfach und stressfrei.

Auch Sicherheit ist ein großer Aspekt: Mit automatisiertem Parken gibt es nur „Frauenparkplätze“. Das bedeutet: kurze Wege, der Übergaberaum ist hell beleuchtet und gut einsehbar. In dem Gebäudekomplex am Bosporus können die Bewohner mit dem Fahrstuhl von ihrer Wohnungstür direkt zu ihrem Auto fahren.

Aber nicht nur in der Türkei, auch in Ländern wie Japan sind automatisierte Parksysteme als nachhaltige, platz- und kostensparende Lösung schon lange etabliert. Hierzulande ist das anders. Den Deutschen fällt es anscheinend immer noch schwer, ihr Auto aus der Hand zu geben. Bei aller Liebe zum Blech – rational ist das nicht.

Bildrechte: Stolzer Parkhaus GmbH & Co. KG

Die Stolzer Parkhaus GmbH & Co. KG ist ein weltweit selbstständig agierendes Tochterunternehmen der STOPA Anlagenbau GmbH, die mit knapp 200 Mitarbeitern, inklusive eigener Automatisierungs- und Steuerungsspezialisten, ihren Sitz in Achern hat.

Die synergetischen Vorteile des gemeinsamen Standortes liegen auf der Hand: Kurze Wege, kurze Prozesse mit dem einzigartigen Merkmal der verlängerten Werkbank bis hin zur Komplettfertigung unter einem Dach.

Die STOPA Anlagenbau wird 1963 von Paul Stolzer gegründet. 1994 realisiert die Stolzer GmbH & Co. KG, inzwischen Tochterunternehmen, mit der STOPA Anlagenbau den ersten Prototyp, 1996 geht das erste automatische Parkhaus für die öffentliche Nutzung in Betrieb. Seither realisieren Stolzer – vorwiegend in Europa und Nordamerika – mit der STOPA Anlagenbau automatische Parksysteme von klein bis groß. Die Referenzprojekte leisten unter anderem in Valencia und New York zuverlässig ihre Dienste.

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