„Stürmische Zeiten“ von 1971 bis 1977
VAE/ Sharjah (wbaPR/Bad Soden a. Ts – Oktober 2012) – „Stürmische Zeiten“ lautet der Titel des zweiten Bandes der Biografie von Sharjahs Emir Scheich Dr. Dr. h.c. mult. Sultan bin Muhammad Al-Qasimi, der anlässlich der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt nun auch auf Deutsch erschienen ist. Dieser knüpft an den ersten Teil „Meine frühen Lebensjahre“ an, der bereits im Oktober 2011 vorgestellt worden war. Während Al-Qasimi darin seine Kindheit und Jugend bis zu seiner Ernennung zum Staatsoberhaupt des drittgrößten der sieben Vereinigten Arabischen Emirate schildert, geht es in der neuen Ausgabe um den Zeitraum 1971 bis 1977, seine ersten Jahre als Emir. Damals 32 Jahre alt, folgte er als 18. Herrscher Sharjahs auf seinen Bruder Scheich Khalid bin Muhammad Al-Qasimi, der bei einer Belagerung des Palastes ums Leben gekommen war.
Parallel wuchsen die zuvor unabhängigen Emirate unter der Führung von Scheich Zayed bin Sultan Al Nahyan, dem Herrscher von Abu Dhabi, zu einer Föderation zusammen. Es galt, Lösungen für zahlreiche Herausforderungen der noch jungen Nation zu finden, darunter verfassungsrechtliche Themen und territoriale Konflikte. Mit seinem persönlichen Engagement und Politikstil trug Scheich Dr. Sultan bin Muhammad Al-Qasimi wesentlich dazu bei, die Vereinigten Arabischen Emirate auf ein solides Fundament zu stellen. Insbesondere pflegte er die Tradition der Majlis, offene Versammlungen am Samstagvormittag, bei denen Teilnehmer unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft zu Wort kommen konnten. Einer seiner Schwerpunkte war und ist bis heute die Förderung von Bildungseinrichtungen und kulturellen Institutionen auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene.
Zugute kamen ihm insbesondere Kontakte auf internationalem Parkett sowie sein außenpolitisches Fingerspitzengefühl im Jom-Kippur-Krieg, dem daraus folgenden Ölembargo und der Ermordung des saudischen Königs Faisal. Ein besonders illustrer Auftritt auf der Bühne der Weltpolitik trug sich 1976 anlässlich seines Besuches der religiös-politischen Organisation „Nation of Islam“ zu: Bei der Ankunft am Flughafen von Chicago jubelten ihm 100.000 Menschen zu; auf dem Weg zum Hotel säumten unzählige Muslime die Straßen und liefen neben dem Wagen Al-Qasimis her. Unter ihnen war auch der weltbekannte Boxmeister Muhammad Ali.
Dadurch, dass der Beginn seiner Amtszeit als Emir mit der Aufbauphase der Vereinigten Arabischen Emirate zusammenfiel, hat seine Hoheit Scheich Dr. Sultan bin Muhammad Al-Qasimi die Entwicklung Sharjahs wesentlich geprägt, vor allem in den Bereichen Kultur und Bildung. Er gründete zahlreiche Institutionen, mit denen Sharjah sich heute auch als touristische Destination positioniert, die sein kulturelles Erbe bewahrt und in den Vordergrund stellt: Einmalig in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Nahen Osten ist das Islamische Museum mit über 5.000 Exponaten, darunter seltene Kunstwerke aus Al-Qasimis privater Sammlung. Das Kalligrafie-Museum ist einziges seiner Art in der gesamten Golfregion. Als größtes Kulturereignis der arabischen Welt gilt die Internationale Sharjah-Biennale für zeitgenössische Kunst, die sich mit der Biennale für Kalligrafie abwechselt. Sein kontinuierlicher Einsatz für das Kulturerbe sowie sein interkulturelles Engagement brachten Seiner Hoheit unzählige Auszeichnungen ein, beispielsweise die „Human Rights Medal“ der UNESCO als Anerkennung seines Einsatzes für die Ausbildung sozial benachteiligter Kinder. Außerdem erlangte Scheich Dr. Sultan bin Muhammad Al-Qasimi zahlreiche Ehrendoktorwürden, unter anderem zeichnete ihn die Universität Tübingen für seine dauerhafte Unterstützung des Institutes für Urgeschichte und Naturwissenschaftliche Archäologie aus. An den Universitäten von Exeter und Durham in Großbritannien promovierte er im Fach Philosophie. Seit 1997 ist er Präsident der University of Sharjah.
Das 220-seitige Buch „Stürmische Zeiten“ ist im Hildesheimer Georg Olms Verlag erschienen. Es ist zu einem Preis von 29,80 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-487-14842-7). Weitere Informationen unter www.olms.de
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Sharjah – Emirat der Vielfalt
Mit 22 Museen, der historischen Altstadt aus unzähligen Gassen und Palästen, wieder kehrenden Großveranstaltungen wie den Biennalen für zeitgenössische Kunst und Kalligrafie, dem Lichterfestival sowie den Heritage Days gilt Sharjah als kulturelle Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. 1998 verlieh die Unesco Sharjah den Titel „Kulturhauptstadt der Arabischen Welt“, 2014 ist das drittgrößte Emirat Hauptstadt der islamischen Kultur. Kennzeichnend ist ebenso eine große landschaftliche Vielfalt, beispielsweise beherbergt Sharjah den ältesten Mangrovenwald Arabiens und grenzt als einziges der Emirate an zwei Meere. Die Küstenabschnitte am Persischen Golf bzw. Golf von Oman sind Magnete für Strand- und Tauchurlauber. Im Wettbewerb um die Besucher der Arabischen Emirate punktet Sharjah mit dem Bewahren der arabischen Identität, als Familien- und Kulturdestination. Auch das gute Preis- / Leistungsverhältnis macht Sharjah für Touristen attraktiv. Es ist im Vergleich zu den Nachbaremiraten deutlich günstiger.
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