TU Berlin: Nachwuchspreis des Bürgermeisters für TU-Mathematikerin

Senatorin Sandra Scheeres gratulierte persönlich

Der „Berliner Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters“ in der Kategorie „Nachwuchspreis“ geht in diesem Jahr an Dr. Nicole Megow von der TU Berlin. Gewürdigt werden ihre Leistungen auf dem Gebiet der kombinatorischen Optimierung. Ihre Ergebnisse in der mathematischen Grundlagenforschung haben sich bereits in der Industrie bewährt, unter anderem in der Produktionsplanung. Die Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin Sandra Scheeres kam am 19. November an die TU Berlin, um der Wissenschaftlerin persönlich zu gratulieren.

Der Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin wird seit 2008 für in Berlin entstandene hervorragende Leistungen in Wissenschaft und Forschung verliehen. Dreimal ging er in der Kategorie „Nachwuchspreis“ und zweimal in der Kategorie „Berliner Wissenschaftspreis“ bereits an die TU Berlin. Der „Nachwuchspreis“ ist mit 10.000 Euro dotiert.

Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin, erklärt: „Dr. Nicole Megow ist eine würdige Preisträgerin. Sie hat als herausragende Wissenschaftlerin bereits beachtliche internationale Erfahrung gesammelt und als Mathematikerin zur Lösung auch wirtschaftlich wichtiger Fragen beigetragen. Sie gibt damit den vielen jungen Spitzenforscherinnen und -forschern in der Stadt ein Gesicht, denn Berlin verfügt über ein großes Potenzial an herausragenden Kräften, die dem Wissenschafts- wie Wirtschaftsstandort Berlin zugutekommen. Ich gratuliere Frau Dr. Megow ganz herzlich zu dieser wichtigen Auszeichnung.“

TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach sagt zur Preisvergabe: „Ich freue mich sehr über den Nachwuchspreis des Regierenden Bürgermeisters für Dr. Nicole Megow. Das ist eine große Ehre, und er steht stellvertretend für die anspruchsvollen wissenschaftlichen Leistungen unserer jungen Forscherinnen und Forscher. Nicole Megow ist nicht nur wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leiterin einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der TU Berlin, sondern hat ihre Laufbahn – vom Studium bis zur Promotion – auch bei uns begonnen. Mehr als zehn internationale Forschungsaufenthalte und sieben Stipendien und wissenschaftliche Auszeichnungen kann sie bereits vorweisen. Mit dem Preis von Klaus Wowereit werden die Leistungen von Nicole Megow auch öffentlich gewürdigt. Herzlichen Glückwunsch!“

Die 35-jährige Nachwuchspreisträgerin Dr. Nicole Megow leitet seit April 2012 die Emmy-Noether-Nachwuchsforschungsgruppe „Models, algorithms and complexity for scheduling under uncertainty“ im Fachgebiet Kombinatorische Optimierung und Graphenalgorithmen am Institut für Mathematik der Technischen Universität Berlin. Nach ihrem Studienabschluss 2002 war sie am DFG-Forschungszentrum Matheon, ebenfalls an der TU Berlin, tätig und schrieb dort ihre Doktorarbeit, für die sie 2007 mit dem Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Operations Research ausgezeichnet wurde. Im Anschluss arbeitete sie mehrere Jahre als Forschungsassistentin am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, wurde dann als Gastprofessorin an die TU Darmstadt berufen und kam 2012 zu ihrer jetzigen Forschungsgruppe an die TU Berlin zurück. Mehrere Forschungsaufenthalte am Massachusetts Institute of Technology sowie in Sydney und Santiago in Chile runden ihre wissenschaftliche Laufbahn ab.

Dr. Nicole Megow“s Forschungsschwerpunkt liegt an der Schnittstelle der Diskreten Mathematik, Theoretischen Informatik und des Operations Research. Sie entwickelt und analysiert effiziente Algorithmen für kombinatorische Optimierungsprobleme, wie sie beispielsweise in der Produktionsplanung, in der Logistik oder in Computerbetriebssystemen auftreten. Dabei spielen knappe Ressourcen, zeitliche Restriktionen und vielfältige Abhängigkeiten von Prozessen eine Rolle. Ziel der Optimierung können die Minimierung von Gesamtprozessdauern, die Maximierung des Durchsatzes oder die Minimierung von Kundenwartezeiten sein.

Dr. Nicole Megow interessiert sich insbesondere für Methoden, mit denen sie trotz unsicherer Datenlage gute Lösungen findet. Dass ihre Algorithmen und theoretischen Ergebnisse bei realen Problemen zu drastischen Verbesserungen führen können, hat sie in verschiedenen Industrieprojekten unter Beweis gestellt. Ein Beispiel ist die Optimierung der Kransteuerung auf dem Container Terminal Port Botany Bay in Sydney. Dort sollen moderne Kräne täglich hunderte von Containern effizient auf engstem Raum umschlagen, vorausschauend stapeln und rechtzeitig zur geplanten Abholung bereitstellen. In einem anderen Projekt hat sie Produktionspläne in der Stahlindustrie optimiert. Die Herausforderung lag darin, die dort herrschenden stark temperaturgebundenen zeitlichen Vorgaben einzuhalten, deren Verletzung neben zusätzlichen Kosten auch eine schlechtere Stahlqualität mit sich bringt.

Fotomaterial zum Download (ab 13.30 Uhr):
www.tu-berlin.de/?id=127477

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