Wie sich Skifahrer vor schweren Verletzungen schützen können
Als „holländischen Triathlon“ verspotten deutsche und österreichische Medien gern den winterlichen Ansturm ungeübter Skiurlauber, der häufig in der Notaufnahme ein vorzeitiges Ende findet. Die scherzhaft gemeinte Umschreibung bezeichnet ein ernsthaftes Problem, das keineswegs nur Urlauber aus den Niederlanden betrifft: Zu oft überschätzen sich ungeübte Skifahrer am Berg – rund 43.000 deutsche Skifahrer beendeten allein die Saison 2010/2011 mit entsprechenden Verletzungen. Etwa 6.400 Betroffene mussten sogar stationär behandelt werden. Die häufigsten Unfallursachen: Mangelndes Können, eine unzureichende Vorbereitung und falsche Ausrüstung. Wie Skifahrer sich besser auf die Herausforderungen der Piste vorbereiten können und welche Versicherungen helfen, wenn es doch einmal zu einem Unfall kommt, erklärt Versicherungsexperte Rudolf Kayser von ERGO.
„Alle Skifahrer – ob ungeübt oder trainiert – sollten zur Unfallvermeidung unbedingt zwei Dinge beherzigen: Die Ausrüstung muss stimmen und sie müssen ihr Können zu jeder Zeit realistisch einschätzen“, so der Unfallexperte von ERGO.
Die richtige Ausrüstung
Seit dem Skiunfall des ehemaligen thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus, bei dem 2009 eine Frau ums Leben kam, wird auch in Deutschland intensiv über eine Helmpflicht bei Skifahrern diskutiert. Anders als bei Motorradfahrern gibt es aber hier in vielen Ländern noch keine bindende Regelung. „Das ist äußerst bedauerlich“, findet Rudolf Kayser. „Immerhin können auch Skifahrer enorme Geschwindigkeiten erreichen. Ein Aufprall mit dem Kopf kann bei einem Sturz oder Zusammenstoß deshalb lebensgefährlich sein.“ Dass diese Gefahren ernst zu nehmen sind, zeigt die Unfallstatistik: Bei etwa zehn Prozent aller Skiunfälle ist auch der Kopf betroffen. Dass die Anzahl der schweren Kopfverletzungen nicht noch höher liegt, ist nur dem Umstand zu verdanken, dass sich viele Skifahrer bereits schützen. „Ein ordentlich zertifizierter Helm – zum Beispiel mit blauem TÜV SÜD-Siegel – darf daher unter keinen Umständen beim Skifahren fehlen“, rät der Unfallexperte. Weitere häufig von Verletzungen betroffene Körperregionen sind der Rumpf und besonders die Knie. Während der Rumpf mit speziellen Protektoren geschützt werden kann, sind der empfindliche Kniebereich und die Bänder allerdings oft schutzlos.
Das eigene Können realistisch einschätzen
Das einzige, was einigermaßen zuverlässig vor Skiunfällen schützt, ist eine vorsichtige, defensive Fahrweise. Denn je höher die Geschwindigkeit, desto höher die technischen Anforderungen an den Fahrer – und damit in der Regel auch das Unfallrisiko. Der ERGO Experte rät deshalb vor allem dazu, die eigenen Fähigkeiten auf Skiern realistisch einzuschätzen. „Auch beim Sport gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Erst die richtige Technik und viel Praxis machen den guten Skifahrer. Das heißt: Gerade am Anfang der Saison am besten sanft einsteigen – und die Bewegungsabläufe nach der Sommerpause vielleicht mit der einen oder anderen Trainerstunde wieder neu einüben!“ Neulinge sollten sich entsprechend langsam an die schwierigeren Pisten herantasten – und das am besten unter Aufsicht ausgebildeter und erfahrener Skilehrer, die ihre Eignung vorweisen sollten. Angehende Skiprofis kennen zudem ihre Grenzen: Sie meiden vereiste Strecken und wissen, dass sie bei Nebel oder Schneefall ihre Fahrweise anpassen müssen. Unerlässlich ist, ähnlich wie beim Autofahren, für alle Pistennutzer die Kenntnis der verbindlichen „Verkehrsregeln“: Die sichere Abfahrt findet innerhalb der vorhandenen Markierungen statt, beim Überholen müssen Wintersportler genügend Abstand zu anderen Ski- oder Snowboardfahrern lassen – und zudem stets darauf achten, nicht die Bahnen der anderen Fahrer zu kreuzen.
Für den Fall der Fälle
Aber auch dem besten Skifahrer kann es passieren: Ein Skiunfall, bei dem er oder sie schwer verletzt wird. Besonders schlimm kommt es, wenn noch andere Personen in den Unfall verwickelt sind, weiß der Experte: „Häufig ist ein Unfallgeschehen zu beobachten, bei dem ein Skifahrer den Weg eines anderen kreuzt und ihn dabei umfährt. Der andere hatte Vorfahrt, die Schuldfrage ist also klar. Das bedeutet aber: Wurde der Unfallgegner verletzt, muss der Verursacher des Unfalls die Behandlungskosten im Zweifel alleine tragen.“ Die Kosten können dabei schnell fünfstellige Summen erreichen – und das kann unter Umständen den finanziellen Ruin des Unfallverursachers bedeuten. Wer diesem Risiko entgehen will, sollte sich mit einer privaten Haftpflichtversicherung vor den finanziellen Folgen einer oft nur kleinen Unachtsamkeit schützen. Und auch gegen die Gefahr, selbst Opfer eines Unfalles zu werden, können Skifahrer sich absichern: Eine private Unfallversicherung schützt umfassend vor den oft langwierigen Folgen eines Skiunfalls – und das sogar weltweit. Bleiben etwa nach der Behandlung dauerhafte körperliche Beeinträchtigungen zurück, bekommt der Versicherte eine vertraglich vereinbarte Summe ausbezahlt. „Wertvoll ist zudem, dass sich der Verletzte nach dem Skiunfall auf versierte Helfer verlassen kann, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen.“ Gute Unfallversicherungen bieten daher inzwischen eine ganze Reihe sogenannter Assistenzleistungen. Diese reichen von der Hilfestellung bei der Wiedereingliederung in den Beruf bis hin zur aktiven Unterstützung bei der Gesundung. Dazu zählen etwa speziell zugeschnittene Reha-Maßnahmen, Fitnesstrainings und Physiotherapien. Solche Angebote können dazu beitragen, dass der Betroffene seine Leistungsfähigkeit wesentlich schneller wieder erlangt, weiß der Unfallexperte von ERGO: „Wer eine Unfallversicherung abschließen will, sollte also darauf achten, dass sein Vertrag solche Serviceleistungen umfasst. Denn die praktische Unterstützung ist es letztlich, worauf es den Betroffenen im Fall der Fälle besonders ankommt.“
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Unisex-Tarife beim ERGO Unfallschutz schon Standard
Die ab dem 21. Dezember 2012 geltende Verpflichtung, gleiche Beiträge für Männer und Frauen zu erheben, ist bei der Unfallversicherung von ERGO bereits Standard. Einen finanziellen Vorteil durch Abwarten verschafft sich deshalb niemand. Im Gegenteil: Wer eine Unfallversicherung benötigt, sollte sie frühzeitig abschließen.
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