Der Webkongress ist zu Ende gegangen und hinterlässt eine Menge spannender Erinnerungen.
Neben Neuigkeiten rund um das Thema „Web“ gab es erstmalig auch zwei am Vortag stattfindende Workshops. Die traditionelle Abendveranstaltung in geselliger Atmosphäre rundete drei Tage voller Informationen und neuen Kontakten angenehm ab.
Zum sechsten Mal richtete das Regionale Rechenzentrum Erlangen (RRZE), der IT-Dienstleister der Universität Erlangen-Nürnberg, den Webkongress Erlangen (WKE) aus. Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich vom 12. bis 13. Oktober in drei Tracks über Webentwicklungen, Content-Management-Systeme und Barrierefreiheit aus.
Oberbürgermeister Dr. Florian Janik (li. vorne) und der CIO der FAU, Dr. Jürgen Kleinöder (re. vorne), hielten zum Auftakt ein Grußwort.
Den Anfang machten die Grußworte, die von zahlreichen wissenschaftlichen und politischen Vertretern gehalten wurden. Unter ihnen Dr. Jürgen Kleinöder, Chief Information Officer (CIO) der Friedrich-Alexander-Universität (FAU), Dr. Gerhard Hergenröder, technischer Direktor des Rechenzentrums und Dr. Florian Janik, der Erlanger Oberbürgermeister. In Form einer Videobotschaft wünschten auch Dorothee Bär, Bundesministerin für Digitalisierung und Dr. Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen spannenden und erkenntnisreichen Kongress.
Auch diesmal waren wieder IT-Experten aus weiten Teilen der Republik und aus dem benachbarten deutschsprachigen Ausland angereist. Den Startschuss des Tracks „Barrierefreiheit“ setzte Detlev Fischer, der im Rahmen des COMPARE-Projekts ein Wiki-basiertes Verzeichnis zur Prüfung von „Web Content Cases“ für Barrierefreiheitsprüfer entwickelt. Wie vielgestaltig das Thema Barrierefreiheit ist, ließen weitere Vorträge des Tracks erkennen. So stellte Eric Eggert Designprinzipien zur effektiveren Planung, Kommunikation und Durchführung barrierefreier Webseiten vor. Das zuweilen noch erhebliche Missverhältnis zwischen Theorie und Praxis bzgl. Usability und Accessibility veranschaulichte Jörg Morsbach in seinem Vortrag. Er zeigte hierbei auf, dass ein Internetauftritt zwar richtlinienkonform sein kann, aber dennoch massive Barrieren bzgl. Usability und Accessibility aufweist. Sehr praxisnah wurde das Thema Barrierefreiheit auch von Marco Zehe aufgegriffen. Er führte als Live-Demo vor, wie Screenreader HTML, CSS und JavaScript unter Einsatz des Firefox-Werkzeugs „Accessibility Inspector“ übersetzen. Zum Abschluss des Tracks am zweiten Kongresstag präsentierte WKE-Gründer Wolfgang Wiese den neuen Leitfaden für Hochschulen, der basierend auf der EU-Richtlinie 2016/2102 als praxistaugliche Handreichung entwickelt wurde und helfen soll, das Thema Barrierefreiheit stärker in das Bewusstsein der Verantwortlichen zu rücken und die Umsetzung auf Webauftritten und Apps klarer zu machen.
Das Web wird immer komplexer. Was bedeutet das aber für die Zukunft der Webentwicklung? Reicht allein schon effizienter Code für eine innovative Webentwicklung? Die Speaker des zweiten Tracks „Webentwicklung“ gaben tiefe Einblicke in die Materie. Nicolai Schwarz zeigte in seinem Vortrag unsinnige Codebeispiele und demonstrierte, wie sich Webseiten einfacher und effizienter – oft auch noch performanter und benutzerfreundlicher – umsetzen lassen. Die Nutzung einer cloudbasierten Infrastruktur ist aus der Sicht von Stefan Baumgartner ein wichtiger Eckpfeiler für zukunftsträchtige, skalierbare Webentwicklung. Er erläuterte, wie sich, ohne auf Funktionalität verzichten zu müssen, statische Seiten durch Cloudfunktionen und Microservices mit dynamischen Inhalten erweitern lassen. Ein weiteres Stichwort ist sicher „Webperformance“, denn das Laden von Schriften oder großen Bildern wird auch in Zukunft eine Herausforderung bleiben, sagt Sven Wolfermann, der in seinem Vortrag genauer beleuchtete, wie man Webperformance testet und optimiert.
Geht Design im Web heutzutage mehr in Richtung Entwicklung als in Richtung Gestaltung? Und ist die Funktionalität wichtiger als das Aussehen einer Seite? Tatsache ist, dass angesichts der noch weiterwachsenden Mobilnutzung das Design immer minimalistischer werden muss. In einem dritten Track wurden genau diese Fragestellungen genauer beleuchtet. Eine Übersicht über „the Past, the Present and the Future von Content-Management-Systemen“ bot Alexander Loechel in seinem Vortrag und demonstrierte die verschiedenen Ansätze, Spezifika und den Fokus der Systeme. Schon lange heißt gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten nicht mehr, auch zusammen in einem Büro zu sitzen. Matthias Mees stellte in seinem Vortrag ein Modell zur „etwas anderen“ Zusammenarbeit vor: agil, verteilt, remote. Anhand der Webpräsenz der Nürnberg Web Week demonstrierte Joschi Kuphal in einem abschließenden Beitrag dieses Tracks zu den Themen Webdesign, Webtrends und CMS, wie isoliert konzipierte Module mithilfe von Pattern Librarys in einen Webauftritt integriert werden können.
Die gebuchten Hörsäle des Mathematischen Instituts am Erlanger Südgelände waren an beiden Kongresstagen gut belegt und boten die Bühne für ein kompaktes und abwechslungsreiches Programm. Am Kongressvortag wurde zudem ein Workshop-Day organisiert, an dem Jens Grochtdreis das umfangreiche Ökosystem der neuen Bootstrap-Version 4 durchleuchtete und Kerstin Probiesch vorführte, wie man PDFs mithilfe barrierefreier Konzepte in die richtige Form bringt. Und neben all dem Input gab es jede Menge Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee zu networken.
„Wir hatten diesmal sehr interessante und in die Tiefe gehende Vorträge und ich freue mich, dass wir unsere Ideen, die bereits mit Ende des vergangenen Kongresses keimten, in die Tat umsetzen konnten: Technik- und Entwicklervorträge erhielten insgesamt mehr Raum – zusätzlich gab es spezielle Profi-Workshops.“, ließ WKE-Gründer Wolfgang Wiese verlauten „Wer sich einen Eindruck von unserem Kongress verschaffen möchte, sollte einen Blick in das Videoportal der FAU werfen und die aufgezeichneten Vorträge abrufen.
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Der Veranstalter des Webkongresses, das Regionale Rechenzentrum Erlangen (RRZE), sorgt als der IT-Dienstleister für eine funktionierende IT-Infrastruktur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und unterstützt weitere Hochschulen in der Region. Bedingt durch die große räumliche Verteilung der Universität gilt das vom RRZE betriebene Kommunikationsnetz als das „verteilteste“ Hochschulnetz in Deutschland. Der wachsenden Bedeutung des Hochleistungsrechnens trägt das RRZE mit der Bereitstellung zentraler, äußerst leistungsstarker Rechencluster sowie einer kompetenten Kundenbetreuung Rechnung. Zu den Standard-Dienstleistungen des RRZE gehören u.a. der Betrieb einer Serverfarm und eines Druckzentrums oder die Verwaltung mehrerer hundert Webauftritte, einschließlich des Webportals der FAU.
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