Es gibt verschiedene Wechselkurssysteme die Staaten anwenden können. Was sind die Vorteile und Nachteile, sowie die Unterschiede des festen und des flexiblen Wechselkurssystems.
Der Wechselkurs ist der Preis, zu welchem eine Währung in eine andere Währung umtauschbar ist. In der Volkswirtschaft wird zwischen fixen und flexiblen Wechselkursregimen unterschieden, welche beide Vorteile und Nachteile haben.
– von Valentin Markus Schulte Volkswirt, Berlin
Flexibles Wechselkurssystem – Vorteile und Nachteile
Ein flexibler Wechselkurs liegt vor, wenn sich der Wechselkurs aufgrund von Angebot und Nachfrage ohne Intervention der Zentralbank eines Landes am Devisenmarkt bildet. In der heutigen Zeit greifen die meisten Zentralbanken von flexiblen Wechselkursregimen trotzdem in den Devisenmarkt ein und versuchen durch Einflussnahme auf Angebot und Nachfrage den Wechselkurs in ihrem Sinne zu beeinflussen. Ein Beispiel für eine Währung mit einem flexiblen Wechselkurs ist der Euro, obwohl hier die Europäische Zentralbank versucht den Wechselkurs nach ihrem Sinn zu lenken. Der Vorteil vom flexiblen Wechselkurs ist, dass die Zentralbank bei der Geldpolitik (Steuerung der Geldmenge und des Zinses) alle Möglichkeiten offen hat. Sie hat die Möglichkeit, wenn nötig am Devisenmarkt einzugreifen und zu versuchen den Wechselkurs zu beeinflussen. Außerdem hat sie mehr Möglichkeiten die Inflation im Land zu regulieren. Der Nachteil des flexiblen Wechselkurses ist, dass er flexibel ist. Die Entwicklung des Wechselkurses ist in Teilen unvorhersehbar, sodass die Planung für alle Beteiligten schwieriger ist.
Festes Wechselkurssystem – Vorteile und Nachteile
Beim festen Wechselkurs legt die zuständige Zentralbank den Wechselkurs fest. Allerdings ist dieser Wechselkurs nicht in Stein gemeißelt, sondern die Zentralbank ist in der Pflicht ständig durch Beeinflussung des Angebots und der Nachfrage am Devisenmarkt eingreifen, um ihren Wechselkurs zu halten. Wertet die fixe Währung zum Beispiel stark auf (d.h. der Preis der Währung steigt) ist die Zentralbank gezwungen das Angebot der Währung zu erhöhen. Dies kann sie unbegrenzt tun, da sie in der Position ist (unendlich) viel von ihrer eigenen Währung auf den Markt zu bringen. Bei einer Abwertung ist die Zentralbank gezwungen künstliche Nachfrage nach ihrer Währung zu erzeugen. Die Zentralbank kauft eigene Währung gegen fremde Währung (Devisen) am Devisenmarkt auf. Hier zeigt sich ein Problem des festen Wechselkurses: Bei einer Abwertung sind die Devisenreserven, welche von der Zentralbank auf den Markt gebracht werden, begrenzt. Sind die Devisen verbraucht und die Währung wertet weiter ab ist der fixe Wechselkurs nicht mehr zu halten. Vorteile des festen Wechselkurses sind erhöhte Planbarkeit für alle Beteiligten und die erhöhte Wirksamkeit von Fiskalpolitik (Lenkung der Wirtschaft durch Staatsausgaben). Die Wirksamkeit von Geldpolitik (Steuerung der Geldmenge und des Zinses) ist nicht gegeben, da die Zentralbank dieses Instrument ständig zur Aufrechterhaltung ihres Wechselkurses einsetzt.
V.i.S.d.P.:
Valentin Markus Schulte
Volkswirt B.Sc.
Valentin Markus Schulte ist Absolvent der Universität Potsdam mit Abschluss als Volkswirt B.Sc. im Jahr 2019. Neben seinem Masterstudium der Economics ist er Autor und Blogger. Sein besonderes Interesse gilt den internationalen Finanzmärkten. Außerdem begeistert ihn die Wettbewerbspolitik sowie die geschichtliche Entwicklung der Volkswirtschaftslehre mit ihren Theorien.
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