Eine Krankheit, die mehr Todesopfer fordert als Prostata- oder Brustkrebs und AIDS zusammen, wird ins Licht der Öffentlichkeit gerückt
Berlin, 13 September 2012- Heute findet der erste World Sepsis Day (WSD) statt, begleitet von mehr als 40 Events rund um den Globus. Unter anderem in Berlin, London, New York und Peking. Damit werden die weltweiten Bemühungen unterstrichen, dieser tödlichen Krankheit zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Die Events der Global Sepsis Alliance (GSA) werden von teilnehmenden Regierungsmitgliedern, Medizinern, Wissenschaftlern, Sepsis-Überlebenden und der Öffentlichkeit unterstützt. Bereits jetzt wird der World Sepsis Day von 1930 Krankenhäusern, Organisationen, Medizinern und Privatpersonen gefördert. Und es werden täglich mehr.
Die Sepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die auftritt, wenn die Immunreaktion des Körpers die eigenen Gewebe und Organe zerstört. Sie kann zu einem Schock, zu multiplem Organversagen und zum Tod führen, besonders wenn sie nicht früh erkannt und sofort behandelt wird. Es ist die Todesursache, die weltweit an erster Stelle steht und die trotz der Fortschritte in der modernen Medizin wie Impfungen, Antibiotika und Akutversorgung, täglich mehr als 10.000 Menschen weltweit das Leben kostet.
Bei einer Sepsis handelt es sich um einen medizinischen Notfall und schnelles Handeln ist entscheidend. Wird die Infektion innerhalb der ersten Stunde erkannt und behandelt, hat der Patient eine 80-prozentige Überlebenschance. Nach sechs Stunden hat der Erkrankte nur noch eine 30-prozentige Chance zu überleben. Die Neuerkrankungen häufen sich in der westlichen Welt mit einer Rate von 8 bis 13 Prozent pro Jahr. Dennoch wird die Sepsis generell nicht als medizinischer Notfall gesehen, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass das Bewusstsein dafür unter den Medizinern und in der Öffentlichkeit zu gering ist.
Prof. Konrad Reinhart, Chairman der Global Sepsis Alliance: „Die schnelle Einleitung einfacher Behandlungsmaßnahmen zur rechten Zeit kann das Todesrisiko halbieren. Leider wird die Sepsis immer noch zu häufig übersehen und zu spät behandelt.“
Veranstaltungsüberblick
Veranstaltungen, die den World Sepsis Tag begleiten, finden in über 40 Ländern und in zahlreichen Institutionen auf der ganzen Welt statt.
Peking:
In Peking sind die GSA und die „Chinese Society for Critical Care Medicine“ Gastgeber einer Konferenz, anlässlich der auf die fünf Hauptziele zur Sepsis-Bekämpfung verwiesen wird. Führende Wissenschaftler, Ärzte und Regierungsmitglieder nehmen daran teil und präsentieren Untersuchungen und Forschungsergebnisse.
Berlin:
In Berlin gibt es heute zwei Veranstaltungen, die von der Deutschen Sepsis-Gesellschaft gemeinsam mit der Global Sepsis Alliance durchgeführt werden. Zum einen der „Lights of Sepsis Survival Event“ – eine Teelicht-Installation mit Hunderten von Teelichtern, die am Brandenburger Tor/Pariser Platz ab 17:30 Uhr entzündet werden. Jedes der Teelichter steht für 150 Fälle der jährlich ca. 155.000 Sepsis-Patienten in Deutschland. Zum anderen ein exklusives Gala-Diner mit geladenen Gästen aus Politik, Sport, Unterhaltung und Medizin. Christian Schenk, WSD-Botschafter und Olympiasieger wird zusammen mit der Entertainerin Gayle Tufts das Unterhaltungsprogramm gestalten. Professor Tobias Welte, Vorsitzender der Deutschen Sepsis Gesellschaft wird auf die internationale Vorreiterrolle Deutschlands im Kampf gegen die Sepsis und den Stand der Forschung hinweisen. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern werden als finanzielle Unterstützung an ein vierjähriges Mädchen aus Bayern weitergegeben, welches in Folge einer Meningokokken-Sepsis unter anderem den rechten Unterschenkel verloren hat.
London:
Beim Event in London wird der 15-jährige Schüler Patrick Kane vorgestellt, der in diesem Jahr die olympische Fackel durch London getragen hat. Er hat aufgrund einer Sepsis sein rechtes Bein unterhalb des Knies verloren, seinen linken Unterarm und Finger seiner rechten Hand. Seine Präsentation wird von den Vorträgen von MP Eric Ollerenshaw und Dr. Ron Daniels, Chief Executive der GSA begleitet. Eine Street Art Installation, die das Rennen gegen die Zeit bei einer Sepsis aufgreift, ist vor den Veranstaltungsräumen ausgestellt.
New York:
Heute Abend lädt New York zum ersten Sepsis Heroes Evening ein, einem Event das zu Ehren von Medizinern und Privatpersonen abgehalten wird, um das Bewusstsein für die Sepsis in ganz USA zu stärken. Bei dieser Veranstaltung, die im „The Arena“ stattfindet, gehen Auszeichnungen an: Jennifer Ludwin, einer Sepsis-Patientin, das „North Shore-LIJ Health System“ für seine Arbeit an der Verbesserung der Sepsis-Patientenversorgung in allen zugehörigen Krankenhäusern und an die Organisatoren von „Spike Out Sepsis“ für den einzigartigen Ansatz die Wahrnehmung für Sepsis zu stärken und Geldmittel für die Sepsis Alliance zu generieren.
Kontakte:
Presse
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+49 89 41776142
wsd@lucyturpin.com
Ansprechpartner World Sepsis Day Organisation
Prof. F. M. Brunkhorst
Deutsche Sepsis-Gesellschaft e.V.
+49 3641 9 32 33 81
Prof. K. Reinhart
World Sepsis Day Head Office
+49 3641 9 32 31 01
info@world-sepsis-day.org
Besuchen Sie die World Sepsis Day Website: www.world-sepsis-day.org und folgen Sie dem World Sepsis Day auf Twitter unter: @WorldSepsisDay oder auf der Facebook-Seite.
Informationen zur Global Sepsis Alliance
Die Global Sepsis Alliance (GSA) wurde im September 2010 im Rahmen des Merinoff Symposiums in New Jersey ins Leben gerufen. Sie führt professionelle und freiwillige Organisationen zusammen, die an der Sepsis und an Fortschritten in der Behandlung kritisch erkrankter Patienten interessiert sind. Gründungsorganisationen der GSA sind die World Federation of Societies of Intensive and Critical Care Medicine, die World Federation of Paediatric Intensive and Critical Care Societies, die Sepsis Alliance, die World Federation of Critical Care Nurses und das International Sepsis Forum. Der augenblickliche Mitgliederbestand umfasst weitere 36 Organisationen rund um die Welt.
Die GSA will die Zusammenarbeit zwischen Fachkräften im Gesundheitswesen, Regierungen und Gesundheitssystemen fördern, das Verständnis von Sepsis und deren klinischer Behandlung. Sie will das öffentliche Bewusstsein für Sepsis steigern sowie eine angemessene Verbesserung der Erkenntnis und der finanziellen Förderung von Forschung und Weiterbildung in diesem Bereich erreichen.
Die GSA hat die Initiative für den World Sepsis Day ergriffen und erfolgreich weitere professionelle Gesellschaften eingebunden, um eine noch breitere Koalition für den Kampf gegen die Sepsis zu bilden, an der unter anderem die International Federation for Emergency Medicine und die American Academy of Paediatrics mitwirken. Die Koalition für den WSD fordert heute die medizinische Gesellschaft eindringlich auf, Sepsis als medizinischen Notfall anzuerkennen, der innerhalb einer Stunde nach dem ersten Verdacht auf Sepsis die Verabreichung von Flüssigkeit und geeigneten Antibiotika erfordert, und sich darauf zu konzentrieren, eine genauere Vorstellung von der Epidemiologie der Sepsis und der Notwendigkeit ihrer verbesserten Wahrnehmung zu entwickeln. Sie fordert außerdem internationale Regierungsorganisationen, Entwicklungsagenturen, Gesundheitsdienstleister, professionelle Organisationen, Wohltäter und Spender, den privaten Sektor und die gesamte zivilisierte Gesellschaft auf, angemessene Schritte zu unternehmen, um die kürzlich belegte weltweite Zunahme bei den Todesfällen durch Sepsis zu bremsen und letztlich umzukehren, indem sie einen Beitrag zum Erreichen der fünf Hauptziele leisten, die in der World Sepsis Declaration aufgeführt sind. Man geht davon aus, dass diese Kombination von Strategien bis 2020 weltweit jährlich 360.000 Leben retten kann. Dies entspricht rund 1.000 Leben täglich. Darüber hinaus müssen wir beginnen, Sepsis als einen Zustand mit langfristigen Auswirkungen zu begreifen und die Lebensqualität der Überlebenden dramatisch zu verbessern
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