Wohnraumlösungen, in welchem Jung und Alt unter einem Dach leben könnte, lösen gesellschaftliche Probleme. Nicht nur Kinder sondern auch Senioren profitieren von dieser Entwicklung. Wie die Probleme, die bei dem Konzept entstehen können gut meistern sind – im Gespräch mit Eric Mozanowski, Immobilienexperte und Autor aus Stuttgart.
Heute stehen unterschiedliche Wohnkonzepte zur Diskussion, neue Wohnformen werden entwickelt und viele Familien entdecken die Vorzüge eines Mehrgenerationenhauses. Bereits vor Hunderten Jahren lebten Großfamilien und Sippen unter einem Dach. Diese Idee begann sich in den letzten Jahrzehnten allerdings immer mehr aufzulösen, denn Individualismus und Selbstverwirklichung wurden populär. “Nur noch wenige Menschen sind Zeitzeugen, die auf dem landwirtschaftlichen Hof mit mehreren Generationen unter einem Dach gelebt und gearbeitet haben. Heute kommt der Trend von Jung und Alt unter einem Dach zurück, weil viele Familie die vergessenen Vorteile einer solchen Wohngemeinschaft neu entdecken. Die Idee, die gesamte Familie in einem Haus zu haben und trotzdem jeder Generation die entsprechende Privatsphäre gewährleisten zu können, kommt zurück”, erklärt Immobilien- und Projektentwickler Eric Mozanowski, Geschäftsführer der Stuttgarter ZuHause-Gruppe. Spezialisiert hat sich die ZuHause-Gruppe auf Quartierslösungen als bedarfsorientierte Projekte mit optimaler Nutzungsfähigkeit und der Umsetzung neuer Wohnformen: Generationenübergreifend und altersgerechte Wohnen mit Pflegeheimen, Serviced-Apartments und Micro-Apartments bis zu Studentenwohnungen. “Der Fokus der ZuHause-Gruppe liegt sowohl bei der Suche der perfekten Standorte mit Infrastruktur, Nutzung, Nachhaltigkeit wie auch zukunftsorientierter Umsetzung.Das „ZuHause Baukonzept“ setzt auf Green Living, Ökologie zum Wohlfühlen, ressourcenschonend, endlich wird das Thema Immobilie nachhaltig gedacht. Gerade bei Bestandsobjekten ist die Identifizierung nachhaltiger Entwicklungschancen durch Nachverdichtung und Modernisierung bestehender Flächen und Neuvermietungen ein wichtiger Bestandteil für die zukünftige Wertschöpfung – dieses Leistungsbild gehört zur Kernkompetenz der ZuHause-Gruppe”, erklärt Eric Mozanowski.
Wer plant gewinnt Vorfreude und Wohlfühlatmosphäre
Rechtzeitige Planung vermindert Überraschungen und lässt die Vorfreude steigern, damit alle Beteiligten die Vorzüge eines klassischen Mehrgenerationenhauses kennen lernen. Niemand ist gerne alleine, auch Senioren möchten vorzugsweise in der Nähe ihrer nächsten Angehörigen sein. Die Wohnform des Mehrgenerationenhauses bietet eine Möglichkeit, dass der Aufenthalt der Pflegebedürftigen im Altenheim durch die Hilfe der agilen Mitbewohner unterstützt und eventuell verkürzt werden kann. Außerdem entstehen “Win-Win” Situation, Großeltern verbringen mehr Zeit mit ihren Enkeln. Das ist das klassische Konzept, jeder profitiert vom Zusammenleben, bei dem sich die Generationen untereinander in jeder Lebenslage unterstützen. Eric Mozanowski hierzu: “Neue Wohnformen bauen auf diese Erkenntnisse. Die ZuHause-Gruppe entwickelt neue Quartierslösungen, generationsübergreifend mit attraktiven Lebensräumen in Form von Mikroapartments, Eigentumswohnungen, Serviced-Apartments und altersgerechtes Wohnen bis hin zum Pflegeheim. Unter modernen Quartieren verstehen wir das Zusammenspiel verschiedenster Dienstleistungen rund um räumlich zusammengehörende Gebäudekomplexe, wie Wohnanlagen, Gewerbe und Dienstleistungen. Die Anforderungen für eine fortschrittliche Gebäudeentwicklung sind vielfältig: Infrastruktur, Nutzung, Mobilität, Digitalisierung, Optimierung Energieeinsatz, intelligente Vernetzungen von mehreren Disziplinen. Dieser neue Zeitgeist, nachhaltiges Leben und Wirtschaften mit innovativen Angeboten, ist in der Immobilienbranche angekommen”, erklärt Eric Mozanowski. Wohnen, leben und arbeiten sind die Herausforderungen der fortschrittlichen Gesellschaftsentwicklung. Dies braucht durchdachte Wohnkonzepte, diversifizierte Planung für die optimale Nutzung der Flächen, Helligkeit, Freundlichkeit und komfortable Ausstattung mit modernster Technik.
Wie gewährleistet man ein harmonisches Miteinander?
Hürden bei der Durchsetzung der neuen Wohnformen bestehen bei Bestandsimmobilien. Da längst nicht alle Immobilien für das besagte Konzept geeignet sind, richtet sich die Größe und Anzahl der separaten Wohneinheiten nach der Anzahl der Generationen und Familienmitgliedern. Im Idealfall sollte über einen eigenen separaten Eingang zu den einzelnen Wohneinheiten bestehen, damit eine größtmögliche Unabhängigkeit der Mitbewohner besteht. “Ein harmonisches Miteinander bedarf logischerweise genügend Freiraum als Rückzugsort, eigene Räume für das Bedürfnis der Privatsphäre. Der gemeinsame Aufenthaltsbereich wird von allen Hausbewohnern gleichermaßen genutzt, für das Wohlbefinden sollte genügend Wohnfläche zur Verfügung stehen. Barrierefreiheit bei den Wohneinheiten der älteren Bewohner und dem gemeinsamen Aufenthaltsbereich stehen außer Frage. Demnach müssen zum Beispiel Türbreiten, Bäder und mögliche Stolperschwellen angepasst werden, um nicht nur Rollstühlen oder Rollatoren, sondern auch Kinderwagen den Durchgang zu erleichtern”, führt der Stuttgarter Immobilienexperte aus.
Nicht alleine, sondern gemeinsam – Chancen und Risiken
Mehrgenerationenhäuser garantieren Unterstützung, da immer jemand zur Stelle ist, wenn Hilfe gebraucht wird. Neben täglichen Aufgaben wie Kinderbetreuung und Aufgabenteilung profitieren viele Familien, welche dieses Konzept bereits leben von den Leistungen, Wissen und Talent der anderen Mitarbeiter. Jeder hilft jedem. Ob es sich um die Integration von Demenzkranken handelt oder um alltägliche Aufgaben wie Hausaufgabenhilfe oder Einkaufen handelt, lässt sich leichter gestalten. Eric Mozanowski hierzu: “Nicht außer Acht gelassen werden dar, dass diese Mehrgenerationshauslösungen unter Beachtung von sozialen und ökologischen Aspekten günstiger im Vergleich zu Einzel Haushalten sind. Besonders das Gefühl, im Alter eines Tages allein oder einsam zu sein, dem kann das Mehrgenerationenhaus entgegenwirken. Durch neue Impulse der jüngeren Mitbewohner bleibt die ältere Generation mental fit, jung und findet sich im Alltag besser zurecht.“
Das Mehrgenerationenhaus Konzept bringt natürlich auch Nachteile. Spätestens durch die COVID-19-Pandemie ist vielen bewusst geworden, dass mangelnde Distanz zu Ärger und Streit führen kann, weshalb die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, besonders wichtig ist. “Diesen Ansatz verfolgt die ZuHause-Gruppe beispielsweise bei der Quartiersentwicklung in Heubach, Baden-Württemberg auf dem ehemaligen Triumph-Areal. Auf einer Grundstücksfläche von rund 10.000 Quadratmetern entstehen in einem strukturstarken Umfeld moderne Wohnungen, ein Pflegeheim sowie betreutes Wohnen ergänzt um Spiel- Verweil- und Einkaufsmöglichkeiten sowie einer Kindertagesstätte, die bereits realisiert ist. Es entstehen 97 2-4 Zimmer Eigentumswohnungen, hiervon 49 Wohnungen für altengerechtes Wohnen und alle Wohnungen verteilen sich auf fünf Gebäude. In Heubach ist es uns gelungen Lebensbereiche und Begegnungsorte für Menschen jeden Alters mit unterschiedlichen Interessen und Hintergründen, so vielfältig wie die Menschen selbst, zu schaffen. Die Idee ist, damit einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten, Generationskonflikte können nicht immer vollständig vermieden werden, aber konservative Denkweisen und Ansätze mit modernen Weltbild und Denkweisen transformiert werden. Kompromissbereitschaft und Engagement wird durch die gemeinschaftliche Planung zur Selbstverständlichkeit”, ist sich Eric Mozanowski sicher.
V.i.S.d.P.:
Philipp Jonathan Bossert
Student und Blogger
Über den Autor:
Digitalisierung – eins der wichtigsten und prominentesten Themen im 21. Jahrhundert, aber trotzdem für viele immer noch nicht fassbar. Philipp Jonathan Bossert, Student in Berlin und Blogger. Er studiert Wirtschaftsingenieurwesen und beschäftigt sich mit der Transformation durch Digitalisierung und der damit verbundenen Entwicklung aus ingenieurtechnischer Perspektive. Weiteres Interesse liegt neben dem Studium in der Musikproduktion. Seit Jahren als Musikproduzent tätig, beobachtet Philipp Jonathan Bossert das Fortschreiten der Transformation als kontinuierliche digitale und automatisierte Entwicklung.
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