Bericht zu Captagon-Handel in Europa

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) und das Bundeskriminalamt haben gemeinsam den Bericht „Captagon-Handel und die Rolle von Europa“ herausgegeben. Der Bericht stellt die aktuelle Situation der illegalen Herstellung und des illegalen Handels mit amphetaminhaltigen Tabletten mit der Motivprägung „Captagon“ sowie die in diesem Zusammenhang erkannten Schmuggelrouten dar.

In den letzten fünf Jahren erfolgten europaweit mehrere Sicherstellungen großer Mengen von Captagon-Tabletten. Obwohl diese Mengen der synthetischen Droge in Europa ankommen, dienen europäische Länder hauptsächlich als Umschlagplätze, insbesondere über Seecontainer-Transporte. Die Produktion sowie die Konsumenten befinden sich vorwiegend außerhalb Europas. Die illegale Herstellung von Captagontabletten erfolgt überwiegend in Syrien und dem Libanon und ist für Länder auf der arabischen Halbinsel, vornehmlich Saudi-Arabien, bestimmt. Dort stellen sie die am weitesten verbreitete Konsumform für Amphetamin dar – im Unterschied zu den meisten EU-Ländern, in denen der nasale Konsum von Amphetamin als Pulverdroge im Vordergrund steht. Um die Herkunft der Tabletten zu verschleiern, werden sie häufig über europäische Häfen transportiert, bevor sie in ihrem eigentlichen Bestimmungsland ankommen.

Die Ergebnisse basieren auf einer Maßnahme der Europäischen Multidisziplinären Plattform gegen kriminelle Bedrohungen (EMPACT) aus dem Jahr 2022, die vom Bundeskriminalamt initiiert und gemeinsam mit der EMCCDA durchgeführt wurde.

Ausführliche Informationen finden Sie im nachfolgenden Bericht: Technical Report „Captagon trafficking and the role of Europe“ (PDF, 817KB).