Fitch Ratings hat das ‘BBB+’-Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength, IFS) der PrismaLife AG und das ‘BBB’-Rating ihrer Senior-Anleihe bestätigt. Der Ausblick des IFS-Ratings ist ‘stabil’.
Die Bestätigung spiegelt das geringe Kapitalanlagerisiko des Versicherers und die starke Kapitalausstattung, von der Fitch ausgeht, dass sie beibehalten wird, und seine solide Performance in 2011 wider. Dem stehen die geringe Produktdiversifikation, die Vertriebskonzentration sowie die relativ kleine Unternehmensgröße gegenüber.
Die PrismaLife ist einem begrenzten Kapitalanlagerisiko ausgesetzt, da vornehmlich Versicherungsnehmer und Fondsanbieter die Risiken aus fallenden Aktienmärkten tragen. Fitch sieht es als positiv an, dass die PrismaLife die biometrischen Risiken weitestgehend rückversichert. Dieses risikoaverse Versicherungsmodell verursacht unter Solvency I nur geringe aufsichtsrechtliche Kapitalerfordernisse, so dass die PrismaLife seit einigen Jahren Solvenzquoten von über 1.000 Prozent hat. Fitch geht davon aus, dass die PrismaLife auch unter Solvency II starke Solvenzquoten erzielt. Auf Grundlage ihres risikobasierten Kapitalansatzes und Stress-Testes sieht die Agentur die Kapitalausstattung als stark und widerstandsfähig an.
Die PrismaLife vereinnahmte 2011 gebuchte Bruttobeiträge (GBB) in Höhe von 198,8 Mio. Euro (2010: 178,4 Mio. Euro) und erzielte einen Jahresüberschuss von 2,8 Mio. Euro (2010: 3,6 Mio. Euro). Fitch sieht es als positiv an, dass die PrismaLife 2011 die GBB um 11,5% steigern konnte, nachdem schwächeres Einmalbeitragsgeschäft in drei aufeinander folgenden Jahren zu mäßigem Wachstum der GBB zwischen 2008 und 2010 geführt hatte. Allerdings hat die PrismaLife gleichzeitig das Volumen des Geschäfts gegen laufenden Beitrag gesteigert. Fitch wird die Prämienentwicklung der PrismaLife auch in Zukunft genau verfolgen, da die Nachfrage nach fondsgebundenen Versicherungsprodukten dazu neigt nachzulassen, wenn die Unsicherheit an den Kapitalmärkten zunimmt. Außerdem hängen die Erträge der PrismaLife stark vom Prämieneinkommen ab.
Fitch nimmt zur Kenntnis, dass der stärkste Vertriebspartner, die AFA International AG (AFA), 2011 einen Neugeschäftsanteil von 44% hatte. Allerdings sind AFA und PrismaLife im Besitz der Onesty Group AG, sodass Fitch diesen Vertriebskanal als sicher einschätzt.
Fitch stellt fest, dass der Verschuldungsgrad von 33 Prozent per Jahresende 2011 hoch geblieben ist. Diese Quote entspricht aber noch dem gegenwärtigen Ratingniveau. Der Verschuldungsgrad ist rückläufig, weil das Eigenkapital aufgrund einbehaltender Gewinne und bis dato geringer Dividendenerwartung zunimmt. Darüber hinaus hat das Unternehmen den ausstehenden Betrag der vorrangigen Schulden durch Rückkäufe in den beiden vergangenen Jahren auf 16,1 Mio. Euro von 20 Mio. Euro reduziert, was den Verschuldungsgrad positiv beeinflusst hat. Dementsprechend ist die Interest Coverage 2011 auf 3,9x (2010: 3,7x), trotz geringerem Jahresüberschuss von 2,8 Mio. Euro (2010: 3,6 Mio. Euro), gestiegen.
Schlüsselfaktoren, die zu einer Ratingheraufstufung führen können, sind eine Interest Coverage von über 7x, ein Verschuldungsgrad unter 28 Prozent und ein nachhaltiges Prämienwachstum nach GBB.
Ein Rückgang der Interest Coverage auf unter 3x, ein Verschuldungsgrad von über 35 Prozent und ein signifikanter Rückgang der GBB können zu einer Herabstufung führen.
Die PrismaLife hatte eine Bilanzsumme von 722,9 Mio. Euro am Jahresende 2011 (2010: 694,8 Mio. Euro) und ist im Besitz der Onesty Group AG (87,4 Prozent), welche vormals Sky Tower Holding AG hieß, und ihrer Geschäftsleitung (12,6 Prozent).