Reparatur Pauschalen

Günstige Reparatur-Pauschalen von Herstellern sorgen dafür, dass auch preiswerte Elektrogeräte nach einem Defekt nicht immer sofort zum Recycling gegeben werden müssen. Doch viele Händler verschweigen die Möglichkeit.

Kleines Problem, große Folge: Wenn der Toaster klemmt, die Kaffeemaschine streikt oder das Bügeleisen keinen Dampf ablässt, wandern viele Elektrogeräte direkt in den Schrott – und die Wiederverwertung. Alljährlich sind das in Deutschland viele Hunderttausend Tonnen. Dabei lassen sich auch Toaster und Co. reparieren – und das oftmals zu einem akzeptablen Preis. Denn einige Hersteller bieten feste Pauschalen an, dank derer sich eine Reparatur auch nach Ablauf der zweijährigen gesetzlichen Gewährleistung oder der freiwilligen Hersteller-Garantie lohnen kann. Der Preis dafür liegt durchaus mitunter bei einem Drittel des Neupreises. Der Vorteil einer Reparaturpauschale: Egal wie teuer die Materialien und der Zeitaufwand sind, der vorher vereinbarte Preis gilt. Allerdings gibt es Einschränkungen. Nicht alle Unternehmen bieten den Service an.

Pauschale ist nicht gleich Pauschale
Der eine Anbieter schließt Geräte aus, die älter als fünf Jahre sind, der andere einzelne Modell-Varianten. Mal gibt’s auf die Reparatur eine Garantie von zwölf Monaten, mal sind es nur sechs Monate. Ein anderer wiederum macht die Höhe des Festpreises vom Gerätetyp abhängig. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Umfrage der Verbraucherzentrale NRW bei 20 Herstellern. Insgesamt boten sechs der befragten Unternehmen Reparaturen von Haushaltsgeräten zum Festpreis an.

Was viele nicht wissen: Pauschalen gibt´s mitunter auch für kleinere Haushaltsgeräte wie Staubsauger oder Bügeleisen. Rund 52 Euro inklusive Versand kostet zum Beispiel die Reparatur eines Toasters bei Siemens, etwa 63 Euro nimmt Bosch fürs Flottmachen einer kleinen Küchenmaschine. Bagatell-Schäden schlagen mit rund 27 Euro zu Buche. Ob der Hersteller eine Pauschale im Programm hat und wie hoch diese fürs einzelne Gerät ausfällt, lässt sich im Internet recherchieren. Dort stellen Anbieter in der Regel Preislisten online. Auskunft geben über die Kosten der Reparatur können auch die Werkskundendienste.

Obacht sollten diejenigen walten lassen, die ihr defektes Gerät zurück in den Laden bringen. Denn viele Verkäufer verschweigen günstige Reparaturpauschalen. Sie dringen statt dessen auf die Einholung kostenpflichtiger Kostenvoranschläge oder empfehlen gleich den Neukauf. Der Beleg: Von zehn Verkäufern, die die Verbraucherzentrale wegen der Reparatur eines defekten Toasters von Siemens befragte, erwähnte nur einer die Pauschale. Zwei warnten, die Reparatur könne bis zu 100 Euro kosten – das ist rund das doppelte des Preises, den Siemens tatsächlich berechnet.

Unser Tipp
Wer auf den Pauschalpreis setzt, sollte sich vorab beim Geräte-Produzenten nach den Voraussetzungen erkundigen. Gibt es keinen passenden Fix-Preis, bleibt als letzte Möglichkeit vor der Elektro-Entsorgung: ein kundiger Schrauber im Bekanntenkreis.

Quelle:VBZ NRW