Wer heutzutage ein Haus baut, sollte einen Blower-Door-Test machen, um zu sehen, ob alles dicht ist. Der Lemgoer Unternehmer Ian Jack führt solche Tests durch – gerne in weltrekordverdächtigem Maßstab.
Dass ihm kein Gebäude zu groß ist, hat der gebürtige Engländer schriftlich: Die Redaktion des „Guinness-Buches der Rekorde“ hat ihm urkundlich attestiert, mit einem Blower-Door-Test an einem Lagergebäude im süddeutschen Ort Graben den weltweit größten Test dieser Art durchgeführt zu haben.
Das Gebäude hat ein Volumen von über einer Million Kubikmetern. Nach Ian Jacks Berechnung entspricht das einer Halle mit zwölf Metern Deckenhöhe auf der Fläche von 13 Fußballfeldern. „Eigentlich war das ,just for fun“ „, meint Ian Jack zu den Gründen. „Aber natürlich wollen wir uns damit auch hervor tun und zeigen, was wir können.“ Denn die Firma heißt nicht umsonst „Blower-Door-XXL“. Und deswegen wurde der „Spaß“ auch sorgsam vorbereitet – an einem Zwillingsgebäude in Rheinberg. Beide werden von Amazon als Logistikzentren genutzt und wurden von dem Paderborner Unternehmen „Bremer Bau“ errichtet.
Nachdem die Generalprobe klappte, habe er bei Guinness nachgefragt und sei dort auf großes Interesse gestoßen. Den Test durchzuführen, war natürlich aufwendiger als bei einem Einfamilienhaus. „Wir haben den ganzen Tag und die Nacht hindurch alles aufgebaut“, erinnert sich Ian Jack. Das war nicht die einzige Herausforderung: „Wir mussten die Leute, die da arbeiten, in Schach halten, damit sie die Türen zu lassen.“ Unter den wachsamen Augen von Sachverständigen und Wärmebildkameras wurde der Test vorgenommen und für Guinness protokolliert. Ian Jack ist zufrieden: „Viele können behaupten: Das schaffen wir auch. Aber nur wir können das mit der Guinness-Urkunde auch belegen.“ Für den gebürtigen Briten sind große Objekte wie Verwaltungs- und Industriegebäude besonders interessant: „Im Vergleich zu einem Einfamilienhaus lässt sich hier ein Vielfaches an Energie sparen.“ Das habe auch die Industrie erkannt. Der Test sei freiwillig, bringe aber Bonuspunkte für den Energieausweis. Und mit einer Zertifizierung als „grünes Gebäude“ könne man gut werben. Die Nachfrage ist so groß, dass Ian Falk und seine vier Mitarbeiter kaum hinterher kommen – er hat sich mittlerweile europaweit vernetzt.
Auch der Guinness-Rekord hat sich schon herumgesprochen: Jack wurde gefragt, ob er auch fünf Millionen Kubikmeter Gebäudevolumen testen könne. „Anspruchsvoll. Aber das können wir schaffen.“
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